27.2.09
Weltweit größte Mumienausstellung der
Reiss-Engelhorn-Museen ab Sommer 2010 in den USA zu sehen
Renommierte Museen und Science-Center der USA zeigen
von 2010 bis 2013 die erfolgreiche Ausstellung
Die Reiss-Engelhorn-Museen (rem) präsentieren in Kooperation
mit American Exhibitions die weltweit größte Mumien-Schau „Mummies
of the World: The Dream of Eternal Life“. Ab Juni 2010
werden etwa 70 Mumien aus der ganzen Welt für drei Jahre
in Museen und Science Centern der USA zu sehen sein. Erstmals
zeigten die rem 2007/2008 die Ausstellung unter dem Titel „MUMIEN – Der
Traum vom ewigen Leben“ einem faszinierten Publikum. Neueste
Forschungserkenntnisse zum Thema Mumien und Mumifizierung lockten
damals fast 200.000 Besucher nach Mannheim.
„Noch nie zuvor gab es eine so hochwertige Sammlung von
Mumien und Exponaten zum Thema Mumifizierung“, so Marcus W. Corwin,
Präsident von American Exhibitions. Sein erklärtes
Ziel ist die Präsentation außergewöhnlicher Ausstellungen
und so erwartet Corwin einen rekordverdächtigen Zulauf auf
die Ausstellungsorte. Zufrieden stellt Dr. Wilfried Rosendahl,
Leiter des rem-Mumienforschungsprojekts fest, dass der amerikanische
Kooperationspartner alle ethischen Richtlinien über den
Umgang mit und die Präsentation der Mumien bedingungslos
anerkannt hat. „So brauchen wir uns keine Sorgen zu machen,
dass es beispielsweise unangemessene Merchandising-Produkte wie
Moorleichen-Schokolade oder Ähnliches geben wird“,
so Rosendahl. In den USA läuft die Ausstellung unter dem Titel „Mummies
of the World: The Dream of Eternal Life“. Sie umfasst die
bereits in Mannheim gezeigten Mumien aus dem Alten Ägypten,
Südamerika, Asien, Ozeanien und Europa. Darüberhinaus
erhielt das Kuratorenteam im Rahmen des rem-Mumienforschungsprojekts
weitere Leihgaben. So werden zusätzlich zu den Mannheimer
Exponaten beispielsweise ägyptische Mumien aus dem Ägyptologischen
Institut der Universität Heidelberg gezeigt und zwei der
berühmten Mumien aus dem Kapuzinerkloster in Palermo. Außerdem
wird das Ausstellungsthema „Mumifizierung in der Geschichte
der Anatomie“ ergänzt. Nach aktueller Planung gibt
es voraussichtlich sechs bis sieben Ausstellungsstationen. Museen
und Science Center in Los Angeles, Philadelphia, Chicago, Denver,
Housten, Boston und St. Louis haben bereits ihr Interesse bekundet.
Eine wichtige Basis für die Ausstellung bildet das rem-Mumienforschungsprojekt.
Seit 2004 arbeiten Wissenschaftler der Reiss-Engelhorn-Museen
mit renommierten Kooperationspartnern aus dem In- und Ausland
interdisziplinär zusammen. Dank modernster Forschungsmethoden
entlocken die Wissenschaftler den Mumien ihre Geheimnisse und
lösen die Rätsel um Geschlecht, Alter, Größe,
Herkunft und Lebensumstände der Verstorbenen. Mit Hilfe
von Computer-Tomographie, Rapid-Prototyping und weiteren Analyseverfahren
ist es möglich, Untersuchungen objektschonend durchzuführen.
So können wertvolle Forschungsergebnisse gewonnen werden,
ohne ethische ICOM-Richtlinien, die den richtigen Umgang und
die Aufbewahrung der Mumien regeln, zu verletzen. Die Vernetzung
mit weiteren wichtigen Mumienforschungszentren wie dem Swiss
Mummy Project (PD Dr. Dr. Frank Rühli), der Europäischen
Akademie Bozen, Institut for the Iceman and Mummies (PD Dr. Albert
Zink) sowie mit anerkannten Spezialisten wie Prof. Dr. Heather
Gill-Robinson (USA) ermöglicht eine interdisziplinäre
Vorgehensweise, die das rem-Mumienforschungsprojekt zu einem
der derzeit größten und interessantesten Forschungsprojekte über
das Thema weltweit macht. Mannheim zählt heute zu den international
anerkannten Mumienforschungsstandorten.
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