22.7.09
Neue Dauerausstellung im ehemaligen Kloster Lorch
ermöglicht
Begegnung mit neun Jahrhunderten Geschichte
Das staufische Hauskloster Lorch ist eine touristische Attraktion
von ganz eigenem Reiz. Die einzigartige Lage hoch über dem
Remstal zieht viele Besucher an – und die Geschichte, eng
verbunden mit den legendären Staufern, macht die einstige
kaiserliche Grablege noch attraktiver. Um das Angebot für
alle Besucher noch zu verbessern, wurde in den letzten Monaten
in der Klosteranlage vieles verbessert. Dazu zählt auch
eine neue Präsentation zur Geschichte des ehrwürdigen
Stauferklosters in der Klosterkirche. Um die neue Dauerausstellung
zu feiern, öffnet Kloster Lorch am Sonntag, den 26. Juli,
seine Pforten bis 23 Uhr – ab Einbruch der Dämmerung
bei Fackellicht!
Kloster Lorch blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück.
Um 1100 siedelten der Stauferherzog Friedrich von Schwaben und
seine Frau Agnes von Waiblingen ein Benediktinerkloster auf dem
Berg oberhalb von Lorch an und bestimmten es zur Grablege der
Familie. Mehrere Familienmitglieder sind in Lorch bestattet;
eine der bekanntesten ist die byzantinische Kaisertochter und
staufische Königsgattin Irene. Im 15. Jahrhundert begann
eine wirtschaftliche Blütezeit in Lorch: Der Lorcher Abt
konnte damals Kirche und Kreuzgang großzügig umbauen.
Weiteres Zeichen des Erfolgs: das Erstarken der Klosterkultur.
In jener Zeit entstanden die prachtvollen Lorcher Chorbücher.
Abrupt endete die klösterliche Blütezeit von Lorch
mit dem Bauernkrieg und der Reformation.
Heutzutage ist das reizvoll gelegene Kloster ein beliebtes Ausflugsziel,
das Besuchergruppen auch weit über die Region hinaus anlockt.
Das liegt sicher an der Schönheit der Anlage, aber wohl
auch an der besonderen Geschichte. Diese Geschichte wird jetzt
in einer neuen Dauerausstellung in der Klosterkirche anschaulich
präsentiert. Breiten Raum nehmen dabei die fünf Chorbücher ein, die 1511/12 in der Schreibstube des Benediktinerklosters
Lorch entstanden sind. Zur Freude heutiger Besucher haben sich
drei dieser Chorbücher erhalten. In diesen können Besucherinnen
und Besucher nun blättern – natürlich nicht im
Original, denn die einzigartig reich ausgemalten Stücke
befinden sich in der Württembergischen Landesbibliothek
in Stuttgart. In Lorch kann man qualitätvolle Kopien der
prachtvollen Buchseiten bewundern. In Originalgröße
vermitteln sie ein eindringliches Bild von der farbigen Welt
der Chorbücher und der Blütezeit des Klosters. Dazu
gibt es Informatives über die Textschreiber und Illuministen
der Chorbücher, über Liturgie und Gottesdienste im
Kloster.
Weitere Themen der neuen Präsentation sind die Staufer
und ihr Lorcher Hauskloster, Königin Irene in Lorch und
die wichtigsten Stationen der Klostergeschichte.
Ergänzend zur Ausstellung ist ein neu erschienener Orientierungsplan
erhältlich. Mit seiner Hilfe können die Besucher auf
eigene Faust einen informativen Rundgang durch die Klosterkirche
und die gesamte Klosteranlage machen. Farbenprächtige Station
auf diesem Weg durchs Kloster: das Stauferrundbild von Hans Kloss
im einstigen Kapitelsaal. Der Lorcher Maler gibt eine bunte Panorama-Ansicht
der Staufergeschichte zwischen Remstal, Sizilien und dem Heiligen
Land.
Die neue Dauerausstellung und der neue Orientierungsplan sind
Teil der kontinuierlichen Arbeit der Staatlichen Schlösser
und Gärten Baden- Württemberg, von Vermögen und
Bau Baden-Württemberg, Amt Schwäbisch Gmünd und
nicht zuletzt des Touristikbüros in Lorch: Seit dem 900-jährigen
Klosterjubiläum im Jahr 2002 geht es ständig darum,
die Angebote für die zahlreichen Besucherinnen und Besucher
zu verbessern. Dafür wurden in den letzten Jahren einige
Schritte unternommen. Etwa der Kräuter- und Sinnesgarten:
Er erinnert an die traditionsreichen Gärten der Mönche,
in denen für Salben und Tinkturen Heilkräuter angebaut
wurden. Erst in den letzten Monaten wurden die Wege und Grünflächen
in der Klosteranlage erneuert; auf der dabei entstandenen neuen
Terrasse kann man jetzt Kaffee trinken. Und für die kleineren
Besucher gibt es inzwischen einen Kinderspielplatz.
Um die Fertigstellung der neuen Dauerausstellung zu feiern,
bietet Kloster Lorch am Sonntag, den 26. Juli ein besonderes
Besucherprogramm. Besonderes „Schmankerl“: Das Kloster
ist an diesem Tag bis 23 Uhr zugänglich – ab Einbruch
der Dämmerung bei Fackellicht! Durch die neue Dauerausstellung
finden anlässlich ihrer Eröffnung stündlich Sonderführungen
statt – der Besuch der Führungen ist in der Eintrittskarte
enthalten. Auch die Ausstellung „Meister der Bildhauerei“ mit
Kunstwerken in Bronze und Metall von Bildhauern aus der Region
ist nach wie vor zu sehen. In einem kleinen mittelalterlichen
Jagdlager kann man traditionelle Falknerei erleben, wie sie während
der Stauferepoche ihre Blütezeit, hatte. Höhepunkte
werden dabei die Greifvogelflugschauen um 11 und um 15 Uhr sein.
Öffnungszeiten Kloster Lorch: täglich 10 bis 18 Uhr
Am Festsonntag, 26. Juli bis 23 Uhr
Weitere Informationen unter:
Tel. (0 7172) 92 84 97
Fax (07172) 18 82 48
E-Mail: touristikbuero-kloster-lorch@abg-online.de
www.schloesser-und-gaerten.de
Festprogramm am Sonntag, den 26. Juli 2009
Lange Ausstellungsnacht mit Fackellicht bis 23.00 Uhr
- Neue gestaltete Dauerausstellung in der Klosterkirche
- Skulpturenausstellung „Meister der Bildhauerei“ im
Kreuzgang
- Rundbild zur Staufergeschichte im Kapitelsaal
Stündlich Sonderführungen
durch die neu gestaltete Dauerausstellung. Der Besuch der Sonderführungen
ist in der Eintrittskarte inbegriffen.
- Beginn 11.00 Uhr
- letzte Führung 22 Uhr
Kleines staufisches Falknerjagdlager auf dem Klostergelände
Greifvogelsonderflugschau zum Thema Staufer
- um 11.00 Uhr und
- um 15.00 Uhr
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