26.11.09
Unsichtbares sichtbar machen durch geophysikalische
Prospektion
Römischen Siedlungsresten mit Georadar auf der Spur
Im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald werden zur Zeit in Badenweiler,
Breisach, Ihringen und Bad Krozingen römische Siedlungen
geophysikalisch prospektiert, d. h. Eigenschaften der oberflächennahen
Bodenschichten gemessen.
Sinn und Zweck ist die Suche unbekannter römischer Bauten
bei den antiken Heilthermen von Badenweiler. An den anderen Orten
sind es weitgehend unerforschte römische Siedlungen, deren
Grundmauern zunehmend durch den Tiefpflug beseitigt werden und
in höchstem Maße gefährdet sind. Christian Hübner
vom beauftragten Büro für Geophysikalische Prospektion
in Freiburg erklärt, wie gesucht und gemessen wird: „Wir
arbeiten ohne jeden Eingriff in den Boden, also ohne Grabung,
und verwenden dazu einen Georadar oder ein anderes geomagnetisches
und geoelektrisches Messgerät. Mit digitaler Bildverarbeitung
wird das „Unsichtbare im Boden“ sichtbar gemacht
und in einem Lageplan dargestellt.“
Für die Archäologen, so Dr. Andrea Bräuning vom
Auftraggeber, der Archäologischen Denkmalpflege im Freiburger
Regierungspräsidium, sei diese Prospektionsmethode sehr
hilfreich um zu entscheiden, ob die Fundstellen gegebenenfalls
unter Schutz zu stellen sind, bzw. ob und wo der Prospektion
doch noch eine aufschlussreichere Grabung folgen sollte. „Beim
Wettlauf mit der Zeit aufgrund eines geplanten Bauprojekts ist
dieses Verfahren, bei dem innerhalb von Tagen eine verhältnismäßig
große Fläche erfasst werden kann, eine große
Hilfe“.
Weitere Prospektionen sind in einer römischen Siedlung
bei Öflingen-Brennet vorgesehen. Auch mittelalterliche Kulturdenkmale
wie die Burg Hohengeroldseck bei Lahr, das Kloster St. Blasien
und frühgeschichtliche Fundstellen in Bärenthal bei
Tuttlingen stehen auf dem Programm. |