6.2.09
Installation der Reiss-Engelhorn-Museen bei der
Frankfurter Darwin-Ausstellung stößt auf Begeisterung
Schirn-Direktor Max Hollein lobt „unvergleichlichen Einsatz“ des
Mannheimer Kooperationspartners
(rem) Begeistert nahmen die Besucher der
Ausstellungseröffnung „Darwin.
Kunst und die Suche nach den Ursprüngen“ in der Schirn
Kunsthalle Frankfurt die Installation der Reiss-Engelhorn-Museen
wahr. Der Mannheimer Kooperationspartner erstellte für die
Schau eine Zusammenstellung der wissenschaftlichen Sammlung des
Künstlers und Forschers Gabriel von Max. Eine imposant inszenierte
Schädelsammlung mit rund 500 Objekten sowie zahlreiche Exponate
aus den Bereichen Vor- und Frühgeschichte und Ethnographie
rekonstruieren auf eindrückliche Weise die wissenschaftliche
Ideenwelt des Gabriel von Max. Die rund 1000 Exponate umfassende
Installation ist die bisher größte Leihgabe der Reiss-Engelhorn-Museen
an ein Museum. Schirn-Direktor Max Hollein lobte in seiner Eröffnungsrede
den „unvergleichlichen Einsatz“, den Wissenschaftler
und Restauratoren der Reiss-Engelhorn-Museen beim Aufbau der
Installation geleistet haben.
Die Frankfurter SCHIRN zeigt vom 5. Februar bis
3. Mai 2009 anlässlich
des 200. Geburtstags von Charles Darwin und des 150. Jahrestags
der Veröffentlichung seines Schlüsselwerks „On
the Origin of Species“ („Über die Entstehung
der Arten“) die Ausstellung „Darwin. Kunst und die
Suche nach den Ursprüngen“. Sie stellt erstmals die
Auswirkungen des Darwinismus auf die bildende Kunst in den Mittelpunkt.
Unter den rund 150 Gemälden, Zeichnungen und Lithographien
sowie seltenem Dokumentationsmaterial von Künstlern wie
Arnold Böcklin, Max Ernst, Martin Johnson Heade, Alfred
Kubin, František Kupka, Odilon Redon oder George Frederic
Watts befinden sich auch 11 Werke des Münchner Malers Gabriel
von Max.
Die Stadt Mannheim erwarb 1917 von den Erben Gabriel
von Max' seine über 60.000 Stücke umfassende ethnographische
und archäologische Sammlung. Sie befindet sich heute im
Besitz der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim. „Ein Glücksfall!?"
so PD Dr. Michael Tellenbach, Zweiter Direktor der Reiss-Engelhorn-Museen. „Immerhin
handelt es sich um die ‚interessanteste und reichste Privatsammlung
auf wissenschaftlichem Gebiet seit Goethes Tod’ wie einst
der Altmeister der deutschen Vorgeschichtsforschung Prof. Schuchardt
urteilte.“ Gabriel von Max (1840 – 1915) entstammte
einer Malerdynastie. Er war der Sohn des Bildhauers Joseph Max
und selbst ein erfolgreicher Maler. Sein eigentliches Interesse
und Engagement galt jedoch der Wissenschaft. Max war eifriger
Leser der Darwinschen Schriften und unterhielt einen Briefwechsel
mit Darwin sowie seinem Schüler Ernst Haeckel.
Im Rahmen der Kunstausstellung ermöglicht die Installation
den Besuchern einen sinnlichen Zugang zur wissenschaftlichen
Ideenwelt des 19. Jahrhunderts. Grundlage der Präsentation
der dreidimensionalen Exponate sind Originalfotografien des Max'schen
Privatmuseums in seinem Münchner Atelier. Die Installation
stellt einen reizvollen Kontrast zur Zweidimensionalität
der Gemälde dar. In drei rekonstruierten Vitrinen der Max'schen
Sammlung reiht sich ein Ausschnitt der über 60.000 Sammlungsobjekte,
die von Max bereits von Jugend an bis zu seinem Tod zusammengetragen
hatte. Sie stehen exemplarisch für sein wissenschaftliches
Interesse, geleitet von der Frage nach der universalen Entwicklungsgeschichte
des Menschen, die auch seine Sammeltätigkeit bestimmte.
Die Objekte, die Max’ mit geübtem Blick für seine
Sammlung auswählte, sind von außergewöhnlicher
künstlerischer Qualität.
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