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30.12.09

Digitales Cranach Archiv - Arbeitsplattform für Forscher und Informationsportal für die Öffentlichkeit

Acht große Museen in Europa und den USA arbeiten gemeinsam mit dem museum kunst palast in Düsseldorf und der Fachhochschule Köln seit Oktober 2009 an einem Forschungsprojekt zur digitalen Erschließung der Gemälde eines der bedeutendsten Maler der deutschen Renaissance: Lucas Cranach der Ältere (1472 bis 1553).

Im Verbund mit acht großen Museen in Europa und den USA arbeiten das museum kunst palast in Düsseldorf und die Fachhochschule Köln seit Oktober 2009 gemeinsam an einem Forschungsprojekt zur digitalen Erschließung der Gemälde von Lucas Cranach dem Älteren.

Lucas Cranach der Ältere (1472 - 1553) gehört - neben Albrecht Dürer und Hans Holbein dem Jüngeren - zu den bedeutendsten Malern und Grafikern der deutschen Renaissance. Seit 1505 als Hofmaler für die sächsischen Kurfürsten tätig, übernahm er zudem Aufträge von Kaiser Maximilian I. und anderen bedeutenden weltlichen wie kirchlichen Auftraggebern. Mit zahlreichen neuen Bildschöpfungen trug Cranach wesentlich zur Verbreitung der Reformation in Deutschland bei.

Lucas Cranach der Ältere, Selbstbildnis in der Heiligen Familie, um 1509/10
Lucas Cranach der Ältere, Selbstbildnis in der Heiligen Familie, um 1509/10, Wien, Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste (Foto Heydenreich)

Bereits seine Zeitgenossen waren beeindruckt von der Geschwindigkeit mit der Cranach produzierte: Weltweit sind heute noch mehr als 1000 Gemälde aus der Cranach-Werkstatt erhalten, und diese repräsentieren nur einen Bruchteil des ursprünglichen Werkbestandes. Eine beträchtliche Anzahl der erhaltenen Gemälde wurde bisher nicht wissenschaftlich bearbeitet. Bekannt ist, dass Lucas Cranach eine sehr gut organisierte Werkstatt aufgebaut hat, in der erfolgreiche Muster aufgehoben und für spätere Aufträge weitergenutzt wurden. Cranachs Lehrlinge und Gesellen waren einer strengen Disziplin unterworfen. Dies führte zu einem genormten Stil, der die Forschung vor die Aufgabe stellt, unter anderem die Arbeitsteilung zwischen Meister und Mitarbeitern genauer zu untersuchen.

Lucas Cranach der Ältere und Werkstatt, Das ungleiche Paar, um 1530.
Lucas Cranach der Ältere und Werkstatt, Das ungleiche Paar, um 1530. Düsseldorf, museum kunst palast. Foto: Heydenreich

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt wird durch die Andrew W. Mellon Foundation, New York, für die Laufzeit von zwei Jahren mit 260.000 US Dollar gefördert.

Ziel des zweijährigen Pilotprojektes ist die Entwicklung einer internetbasierten Infrastruktur für den Austausch und die Vermittlung neuer kunsthistorischer, technologischer und naturwissenschaftlicher Forschungsergebnisse zu den Gemälden des Wittenberger Hofmalers.

Zu den weiteren Partnern des Forschungsprojekts "Digitales Cranach Archiv" zählen:

  • die Bayerische Staatsgemäldesammlungen mit der Alten Pinakothek und dem Doerner Institut, München,
  • das J. Paul Getty Museum, Los Angeles,
  • das Kunsthistorische Museum, Wien,
  • das Kunstmuseum Basel,
  • das Metropolitan Museum, New York,
  • die National Gallery, London,
  • die Staatlichen Museen zu Berlin,
  • die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden.

Weitere Projektpartner sind die renommierten Cranach-Experten Prof. Dr. Dieter Koepplin, Basel, Dr. Werner Schade, Berlin, und Prof. Dr. Ingo Sandner, Dresden. Zudem haben die Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten in Berlin und das Statens Museum for Kunst, Kopenhagen ihre Mitarbeit bereits zugesagt. Zum ersten Mal werden mit diesem Pilotprojekt hochauflösende Abbildungen der Cranach-Gemälde mit detaillierten Ergebnissen langjähriger interdisziplinärer Forschung für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Digitale Röntgenaufnahmen und Infrarot-Reflektografien geben Einblicke in den Prozess der Bildentstehung und die restauratorischen Dokumentationen informieren über spätere Zustandsveränderungen der Gemälde.

Die mit modernsten Untersuchungstechniken von Kunsthistorikerinnen und -historikern, Restauratorinnen und Restauratoren sowie Naturwissenschaftlerinnen und Naturwissenschaftlern gewonnenen Informationen werden auf einer gemeinsamen Internetplattform über Open-Source Software zusammengeführt. Der umfangreiche Fundus an Bild- und Textinformationen soll ein tieferes Verständnis der Kunst Lucas Cranachs ermöglichen und die Forscher künftig dabei unterstützen, u. a. Fragen zu Zuschreibung und Werkstattorganisation zu beantworten.

Projektleiter ist der Dipl.- Restaurator und international renommierte Cranach-Forscher Prof. Dr. Gunnar Heydenreich, Fachhochschule Köln, der mit seinem 2007 veröffentlichten Buch "Lucas Cranach, the Elder" die bislang umfassendste Untersuchung zu Cranachs Technik und Werkstattpraxis vorgelegt hat.

"Der Aufbau eines 'Digitalen Cranach Archivs' wird uns eine gänzlich neue Beurteilung der Werke Lucas Cranachs ermöglichen. Langfristig verfolgen wir das Ziel, gemeinschaftlich ein neues digitales Werkverzeichnis zu erarbeiten, das nicht mehr nur ausschließlich auf stilkritischen Beurteilungen basiert, sondern neue kunsttechnologische und naturwissenschaftliche Untersuchungsergebnisse berücksichtigt." (Prof. Dr. Gunnar Heydenreich)

Die Fachhochschule Köln ist die größte Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Deutschland. Das Angebot der elf Fakultäten mit 400 Professorinnen und Professoren umfasst mehr als 70 Studiengänge aus den Ingenieur-, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften. Die Fachhochschule Köln ist Vollmitglied in der European University Association (EUA); sie gehört dem Fachhochschulverbund UAS 7 an und ist eine zertifizierte umweltorientierte Einrichtung (EMAS und ISO 14001).

Das museum kunst palast in Düsseldorf hat sich mit hochkarätigen Ausstellungen wie Miró, Dalí, Caravaggio, Bonjour Russland und Diana und Actaeon einen internationalen Ruf erarbeitet. Auch die ständige Sammlung, deren Spektrum von mittelalterlichen Skulpturen über ein herausragendes Konvolut von Grafiken der Barockzeit, bis hin zu Gemälden der Düsseldorfer Malerschule, des Expressionismus und zur zeitgenössischen Fotografie reicht, genießt weltweit hohes Ansehen. Das im museum kunst palast beheimatete Glasmuseum Hentrich stellt als umfassendste Glassammlung in Europa die Entwicklung der Glaskunst vom Luxusglas vorrömischer Zeit bis zum Studioglas der Gegenwart lückenlos dar.

 

 

 

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