20.11.08
Dinosaurier und Vasenmalerei.
Zedler-Medaille für wissenschaftliche
Wikipedia-Artikel
Am 25. November 2008, 16 Uhr, wird in der Akademie der Wissenschaften
und der Literatur, Mainz, zum zweiten Mal die Zedler-Medaille
von der Wikimedia Deutschland e.V., der Mainzer Akademie sowie
dem Verlag Spektrum der Wissenschaft (Heidelberg) verliehen.
Mit dem Preis werden herausragende neue Lexikonbeiträge
in Wikipedia aus dem Bereich der Geistes- und Naturwissenschaften
ausgezeichnet, er ist in beiden Kategorien mit jeweils 2.500
Euro dotiert und wird wie im Vorjahr von dem Heidelberger Verlag
Spektrum der Wissenschaft gestiftet. Mit der Ausschreibung soll
ein Anreiz zur Aufbereitung wissenschaftlicher Themen für
ein breiteres Publikum gegeben werden.
Schirmherrin der Veranstaltung ist die rheinland-pfälzische
Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur,
Frau Doris Ahnen. "Ich habe gerne die Schirmherrschaft übernommen,
weil die Veranstaltung einen gelungenen Beitrag dazu leistet,
hochkomplexe Sachverhalte so aufzubereiten, dass sie auch für
interessierte Laien verständlich werden", sagte Doris
Ahnen.
In der Kategorie der Naturwissenschaften wird die Zedler-Medaille
Joachim Miesbauer verliehen, der sich in seinem Artikel der Dinosauriergruppe
der Ceratopsidae gewidmet hat. "Die Dinosaurier waren lange
Zeit die Sorgenkinder der Wikipedia", erklärt Joachim
Miesbauer seine Motivation und will mit seinen Beiträgen
Abhilfe schaffen.
Für den gelungensten geisteswissenschaftlichen Artikel wird
Marcus Cyron ausgezeichnet, der die Schwarzfigurige Vasenmalerei
behandelt. Er hat sich schon früh für Geschichte interessiert
und eine besondere Leidenschaft für die Antike entwickelt.
Beide Preisträger sind seit Jahren engagierte Wikipedia-Autoren,
unterstützen die Wikimedia-Projekte und wollen auch andere
Wissenschaftler für die Mitarbeit in dem Online-Lexikon
motivieren.
Ü
ber die Vergabe des Preises entscheidet eine Jury, der Wissenschaftler
der Mainzer Akademie, Mitglieder der Autorenschaft der deutschsprachigen
Wikipedia und ein Wissenschaftsjournalist des Verlags Spektrum
der Wissenschaft
angehören.
Benannt ist der Preis nach Johann Heinrich Zedler, dessen "Zedlersches
Universallexikon" zwischen 1732 und 1754 in 64 Bänden
und vier Supplementbänden erschien und als größtes
bis dahin gedrucktes Universallexikon des Abendlandes
gilt. Das Zedlersche Lexikon war die erste Enzyklopädie,
an der eine Redaktion von Fachgelehrten mitarbeitete und die
auch Biographien lebender Persönlichkeiten enthielt.
Zu den Preisträgern
Joachim Miesbauer, Jg. 1971, studierte nach dem Abitur 1989 Katholische
Theologie in Wien (1996 Sponsion), seit 1996 Angestellter der
Erzdiözese Wien als Pastoralassistent. "Seit Juni
2004 in der Wikipedia tätig (Benutzername: Bradypus: Gattungsname
der Dreifinger-Faultiere), aus Abgrenzungsgründen ganz
bewusst nicht in seinem Berufsfeld, sondern fast ausschließlich
im Biologiebereich (und da fast ausschließlich in den
Bereichen Säugetiere und Dinosaurier), seit Oktober 2005
Administrator, Hauptautor zahlreicher "Exzellenter" und "Lesenswerter" Artikel:
u. a. "Braunbär" (Sieger des 4. Schreibwettbewerbs), "Säugetiere", "Beutelsäuger", "Kloakentiere", "Nagetiere", "Primaten", "Ankylosauria" u.
a. m."
Marcus Cyron, Jg. 1976, aufgewachsen in Schöneiche bei Berlin.
Nach dem Abitur von 1996-2000 Studium der Alten Geschichte (Hauptfach),
Klassischen Archäologie, Neuere Geschichte, Ur- und Frühgeschichte,
Altorientalistik und Vorderasiatischen Archäologie. Lebt
in Köln, aus gesundheitlichen Gründen (Morbus Bechterew)
war eine wissenschaftliche Karriere unmöglich, seit 2005
Mitarbeit an Wikipedia, seit 2006 als Adminstrator.
Über die Partner:
Wikimedia Deutschland e.V. setzt sich seit 2004 für die
Förderung Freien Wissens ein. Der gemeinnützige Verein
engagiert sich insbesondere für die freie Enzyklopädie
Wikipedia und ihre Schwesterprojekte, u.a. Wikimedia Commons,
Wikisource und Wikibooks.
Weitere Informationen unter http://www.wikimedia.de
Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, ist
eine der acht Wissenschaftsakademien in Deutschland, sie ist
sowohl Gelehrte Gesellschaft als auch Trägerin von Forschungsvorhaben
der verschiedenen Richtungen und Veranstalter wissenschaftlicher
Tagungen.
Weitere Informationen unter http://www.adwmainz.de
Der Verlag Spektrum der Wissenschaft publiziert neben der gleichnamigen
Zeitschrift auch die Magazine "Sterne und Weltraum", "Gehirn & Geist" und "epoc" sowie
die Online-Wissenschaftszeitung "spectrumdirekt". Außerdem
hat der Verlag das Portal www.scilogs.de für Wissenschaftsblogs
entwicklet. Im November 2008 feiert "Spektrum der Wissenschaft" sein
30-jähriges Jubiläum.
Weitere Informationen unter http://www.spektrum.de
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