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24.9.08

Weidfelder sind wichtige Lebensräume im Naturpark Südschwarzwald

Regierungspräsident Julian Würtenberger am 18.09.2008 vor Ort in Wieden

Eine der wichtigen Aufgaben im Naturpark Südschwarzwald ist die Erhaltung und Pflege der Kulturlandschaft. Etwas vereinfachend spricht man häufig von der "Offenhaltung der Landschaft", die unter anderem für den Tourismus eine große Rolle spielt. Der Schwarzwald bietet herrliche Wälder, beeindruckend sind aber immer auch die weiten Ausblicke. Ein Großteil der offenen Flächen wird im Südschwarzwald mit Rindern beweidet, darunter das selten gewordene Hinterwälder Rind, das durch Genügsamkeit und geringe Körpergröße besonders für die Beweidung steiler Flächen geeignet ist. Die jahrhundertelange Beweidung hat zu einem besonderen Lebensraum geführt, den Weidfeldern oder Weidbergen. Diesen Lebensraum hat der "Arbeitskreis Natur und Landschaft" im Naturpark Südschwarzwald nun besonders ins Visier genommen und zum Thema verschiedener Aktionen gemacht. "Die ehrenamtlichen Leistungen der Arbeitsgruppen im Naturpark sind nicht hoch genug einzuschätzen. Hier engagieren sich Interessierte z. B. aus den Bereichen Landwirtschaft und Naturschutz für den Erhalt unserer einzigartigen Kulturlandschaft", erläutert Walter Schneider, Vorsitzender des Naturpark Südschwarzwald.

Von der Arbeitsgruppe wurde u. a. eine informative und reich bebilderte Broschüre mit dem Titel "Weidfelder-Weidbuchen-Wäldervieh" erarbeitet, die eine Wanderung von der Vergangenheit in die Zukunft ermöglicht. Ein besonderer Schwerpunkt sollte die Erhaltung und Förderung der bizarren Weidbuchen - eine besondere Wuchsform unserer Rotbuche - sein, für deren Pflege ein gesondertes Faltblatt den Bewirtschaftern Hilfestellung leistet. "Wenn es auch in den kommenden Jahrhunderten Weidbuchen geben soll, müssen wir heute durch fachgerechte Pflege dafür sorgen", so Regierungspräsident Julian Würtenberger bei seinem Besuch in Wieden, wo es noch Weidbuchen in allen Entwicklungsstadien gibt, angefangen vom so genannten "Kuhbusch" bis hin zu mächtigen, flechtenbewachsenen Exemplaren. Die schönsten Weidbuchen können auf der Homepage des Naturparks ( www.naturpark-suedschwarzwald.de) betrachtet und lokalisiert werden - die Quintessenz einer umfangreichen Kartierung. "Damit wird unsere Landschaft für alle erlebbar. Gemäß dem Prinzip Schutz durch Nutzung brauchen wir aber auch eine funktionierende Landwirtschaft, die morgen noch in der Lage ist, diese Arbeiten zu leisten", unterstreicht der Naturparkvorsitzende.

Die Weidfelder sind aber nicht nur Standorte für Rinder und Weidbuchen, sondern gehören mehrheitlich zum europaweit gefährdeten Lebensraum "artenreiche Borstgrasrasen", für den im Rahmen der europäischen Schutzgebietskonzeption Natura 2000 so genannte FFH-Gebiete ausgewiesen wurden. Bereits vorher standen die Weidfelder jedoch im Mittelpunkt des vom Bund geförderten Naturschutzgroßprojekts "Feldberg-Belchen-Oberes Wiesental", das während seiner Laufzeit von 2002 bis 2012 zahlreiche "Offenhaltungsmaßnahmen" vorsieht. Viele Weidberge befinden sich auch in Naturschutzgebieten wie Feldberg, Belchen oder Gletscherkessel Präg. Die "Wiedener Weidberge" sollen demnächst als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. "Damit soll ein wertvoller Lebensraum gemeinsam mit den Bewirtschaftern gesichert werden", so der Regierungspräsident. Derzeit finden Gespräche mit den Landwirten statt, die bereit sind, gegen eine entsprechende Förderung beim Schutz von Weidfeldern und Weidbuchen mitzuwirken. Ohne eine Fortführung der Beweidung ist die Erhaltung dieses wichtigen Lebensraums nämlich nicht möglich!

 

 

 

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