7.5.08

Symposium: 400 Jahre Union und Liga – Weichenstellung zum Religionskrieg?

Symposium, veranstaltet von der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, der Arbeitsgemeinschaft für geschichtliche Landeskunde am Oberrhein e.V. und dem Württembergischen Geschichts- und Altertumsverein e.V. am Freitag, 30. Mai 2008 in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Karlstraße 4, 69117 Heidelberg, Hörsaal

Markieren die Gründung der protestantischen Union 1608 und der katholischen Liga ein Jahr später den Beginn der Vorkriegszeit im Reich? Wurden mit den beiden konfessionellen Bündnissen die Weichen für den zehn Jahre später ausbrechenden Dreißigjährigen Krieg gestellt? Zahlreiche Fragen in diesem Zusammenhang sind nach wie vor nicht abschließend geklärt - etwa die, ob die Entwicklung zum Krieg alternativlos war, welchen Stellenwert der konfessionelle Faktor in den internen Verhältnissen von Union und Liga besaß und welche Bedeutung anderen, etwa reichspolitischen Vorstellungen, Absichten und Zielen zukam oder auch wie sich die innerdynastische Rivalität zwischen den beiden Wittelsbacher Linien in Heidelberg und München auswirkte. Denn diese spielten in den beiden Sonderbündnissen die jeweils führende Rolle.

Das Symposium soll sowohl die skizzierten politischen Aspekte in den Blick nehmen als auch deren kulturelle Verarbeitung.

Diese fand ihren Niederschlag in Literatur und Ikonographie, wie er etwa an Epitaphien der Heidelberger Peterskirche zu erkennen ist.

Programm

10.00 Uhr
Begrüßung
Prof. Dr. Dr. h.c. Gerd Theißen, Heidelberg

Einführung
Prof. Dr. Anton Schindling, Tübingen

10.15 Uhr 1. Sitzung

Moderation: Dr. Albrecht Ernst, Stuttgart

10.20 Uhr Prof. Dr. Georg Schmidt, Jena

Die Situation im Heiligen RömischenReich deutscher Nation um 1608/09

11.00 Uhr Pause

11.15 Uhr Prof. Dr. Axel Gotthard, Erlangen

Das Herzogtum Württemberg und dieMarkgrafschaft Baden-Durlach in derUnion

12.00 Uhr Diskussion

14.00 Uhr 2. Sitzung

Moderation: Prof. Dr. Konrad Krimm, Karlsruhe

14.00 Uhr Dr. Lic. Thomas Hölz, Stuttgart

Defension - Integration - Emanzipation? Die Ligapolitik der geistlichen Reichsstände Schwabens

14.45 Uhr Dr. Franz Brendle, Tübingen

Das Herzogtum Bayern, Kurmainz und die Liga

15.30 Uhr Diskussion

16.00 Uhr Pause

16.15 Uhr Dr. Armin Schlechter, Heidelberg

Kurfürst Friedrich IV. und seine zeitgenössische Würdigung

17.00 Uhr Dr. Anneliese Seeliger-Zeiss, Heidelberg

Grabmal und Bestattung evangelischer Fürstenhäuser um 1600 - ein Überblick

17.45 Uhr Schlussdiskussion

Moderation: Prof. Dr. Anton Schindling, Tübingen

Im Anschluss: Führung durch die Heidelberger Peterskirche mit Frau Dr. Anneliese Seeliger-Zeiss, Heidelberg

20.00 Uhr Öffentlicher Vortrag

Moderation: Prof. Dr. Thomas Maissen, Heidelberg

Prof. Dr. Anton Schindling, Tübingen

Gab es eine Kurpfälzer Kriegsschuld? Die Pfalzgrafen bei Rhein und die protestantische Union 1608 bis 1622