9.5.08
Umfangreiche Restaurierungsvorhaben im Schwetzinger
Schlossgarten
Presserundgang mit Finanzminister Gerhard Stratthaus im Schwetzinger
Schlossgarten:
"Der Schlossgarten ist eine Attraktion - über eine halbe Million
Besucher lassen sich jedes Jahr für dieses Denkmal begeistern"
"Schon heute ist der Schwetzinger Schlossgarten eine Attraktion.
Mehr als eine halbe Million Besucher pro Jahr sprechen für sich.
Das soll uns aber noch nicht reichen: Der mit dem UNESCO-Welterbeantrag
unterzeichnete sogenannte Managementplan enthält einen Baupflegekatalog
mit einer Fülle von mittel- beziehungsweise längerfristigen Maßnahmen,
die zum Teil bereits umgesetzt worden sind. Die Staatliche Vermögens-
und Hochbauverwaltung hat hier hervorragende Arbeit geleistet.
Viele Objekte können nach erfolgreicher Restaurierung schon wieder
besichtigt werden. Auch die Gartenpflege ist vorbildlich. Die
engagierten Schlossgärtner verfügen nicht nur über gärtnerische,
sondern auch über profunde gartenhistorische Kenntnisse, um die
Anlage nach alten Vorbildern zu erhalten." Dies erklärte Finanzminister
Gerhard Stratthaus anlässlich seines Presserundgangs im Schwetzinger
Schlossgarten am Mittwoch (7. Mai 2008).
Exemplarisch für die umfangreichen Planungen im Schlossgarten
Schwetzingen sollen die folgenden Projekte genannt werden:
Demnächst startet die Restaurierung des Merkurtempels. Aus Verkehrssicherheitsgründen
ist die Überarbeitung des gesamten Mauerwerks notwendig geworden.
Aber auch die Wasserableitung des Niederschlagswassers, die Reinigung
der Sandsteinflächen, die Grottenputze und Arbeiten an den schmiedeeisernen
Gittern stehen an. Bei den Baukosten ist mit zirka 1,5 Millionen
Euro zu rechnen.
Zurzeit werden in einem ersten Bauabschnitt die Laubengänge restauriert.
Die Laubengänge wurden 1760 erstellt und sind noch im Originalzustand
erhalten. Es müssen neue Einzelfundamente hergestellt und die
Standfestigkeit der Eisenkonstruktionen gesichert werden. Auch
ein großer Teil des Holzgittergeflechts muss nach historischem
Vorbild wieder hergestellt werden. Der Haushaltsplan weist 1,5
Millionen Euro für den ersten Bauabschnitt aus, im Staatshaushaltsplan
2009 sollen weitere 1,5 Millionen Euro angemeldet werden.
In den Bosketten wurden seit über 10 Jahren sukzessive die übermannshohen
Hainbuchhecken wieder gepflanzt, insgesamt mehr als 10 Kilometer.
Im Herbst 2008 ist im südlichen Boskett die Wiederherstellung
der vier historischen Standorte für die Linck-Vasen vorgesehen.
Die Kosten werden auf 130 000 Euro geschätzt.
Pflegemaßnahmen werden auch in der Kastanien- und Lindenallee
vorgenommen. Hier soll die typische Promenierallee des Rokoko
auf einem erhöhten Damm wieder entstehen. Jeder Baum wird dabei
seine Idealform bewahren, was im Rokokogarten durch einen konsequenten
Baumschnitt erreicht wurde. Daher muss nun der Austausch von zahlreichen
Bäumen in Angriff genommen werden. Die Kosten belaufen sich auf
zirka 500 000 Euro.
Minister Stratthaus stellte darüber hinaus den neuen Schlossgartenführer
vor. Im Deutschen Kunstverlag erschienen sowie mit zahlreichen
Bildern ausgestattet, lädt er den Leser zu einem Rundgang durch
den fürstlichen Garten ein. Die Autoren erzählen nicht nur die
Geschichte des Schlossgartens, sondern präsentieren auch Wissenswertes
zu den Bauherren, Architekten und Künstlern, die den Garten planten
und gestalteten. Vom Oberhofgärtner Johann Ludwig Petri über den
berühmten Architekten Nicolas de Pigage, der maßgeblich an der
barocken Gestaltung des Gartens beteiligt war, bis zur Erweiterung
um den englischen Landschaftsgarten unter Friedrich von Sckell
wird der Bogen geschlagen. "Ich bin sicher, dass wir auch durch
den neuen Führer immer wieder die Menschen für die Kulturdenkmale
als lebendige Bildungsorte begeistern können", unterstrich Finanzminister
Stratthaus abschließend.
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