26.6.08
EXTRA SCHÖN: Im Rastatter Schloss beginnt jetzt
der Aufbau der Ausstellung über "Markgräfin Sibylla Augusta und
ihre Residenz"
Im Rastatter Schloss schwankt man zurzeit zwischen Baustelle
und Schatzkammer! Einerseits beginnen die Einbauarbeiten für die
Ausstellungsarchitektur im Seitenflügel des Schlosses. Andererseits
kommen allmählich die kostbaren Leihgaben an, die in der Ausstellung
ab dem 12. Juli für Glanz sorgen werden - und manche stellen ganz
besondere Herausforderungen. Etwa ein prachtvoller barocker Altarvorsatz
aus Samt und Silber aus der Wallfahrtskirche "Maria in der Tanne"
von Triberg im Schwarzwald.
Manche der Ausstellungsstücke haben einen weiten Weg - so kommen
einige der kostbaren Stücke aus Florenz. Bei anderen ist der Weg
nicht ganz so weit, aber dennoch sind es wahre Entdeckungen: etwa
der Altarvorsatz aus Triberg im Schwarzwald. Für das Triberger
Gnadenbild, eine wundertätige Marienfigur in der Kirche "Maria
in der Tanne", hatte der badische Markgraf 1706 eine Stiftung
versprochen. In die Realität umgesetzt wurde das Versprechen dann
erst von seiner kunstsinnigen Witwe, Markgräfin Sibylla Augusta
von Baden-Baden. Seit bald drei Jahrhunderten besitzt daher die
idyllisch gelegene Triberger Wallfahrtskirche ein funkelndes barockes
Prachtstück: eine über drei Meter breite Schmuckfront aus rotem
Samt und Silberapplikationen, mit der der Altar zu hohen Feiertagen
verkleidet wurde. "Dass uns die katholische Kirchengemeinde in
Triberg dieses wunderbare Stück für die Ausstellung ausleiht,
ist ein großes Glück" sagt Dr. Ulrike Grimm, die Kuratorin der
Ausstellung im Rastatter Schloss. "Unser Anliegen ist es ja, in
der Ausstellung zusammenzutragen, was Markgräfin Sibylla Augusta
an Stiftungen und Geschenken im Land verteilt hat. Der Triberger
Altarvorsatz ist dafür ein besonders beeindruckendes Beispiel."
Dabei stellt allein schon das Format mit einer Breite von fast
dreieinhalb Metern an Ausstellungsarchitektur und restauratorische
Betreuung ganz eigene Forderungen.
Ab dem 12. Juli kann man den vor lauter Silber funkelnden Altarvorsatz
in der Ausstellung bewundern - zusammen mit den Kostbarkeiten
aus Sibylla Augustas Schlössern und Kirchen, den Leihgaben aus
Sammlungen in Baden-Württemberg, Bayern, Italien und der Schweiz.
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