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31.1.08

Mutige Rettungsaktion rettet zwei Menschenleben

Heftige Diskussion um Problemwölfe und traditionelle Kopfbedeckungen

Dem beherzten Eingreifen eines zufällig am Tatort vorbeikommenden Jagdaufsehers ist es zu verdanken, dass eine Rentnerin mitsamt ihrer minderjährigen Enkeltochter davor bewahrt blieben, dem Angriff eines frei laufenden Wolfs zum Opfer zu fallen.

Das Tier hatte sich unter einem Vorwand Zutritt zu dem einsam im Wald gelegenen Haus der Rentnerin verschafft, diese verschlungen und sich dann auf die Lauer gelegt. Als die Enkeltochter das Haus betrat, fiel auch sie dem Wolf zum Opfer. Dem Jagdaufseher, der kurze Zeit später am Ort des Geschehens vorbei kam, war aufgefallen, dass die Tür zum Haus offenstand. Er ging hinein und fand das Tier schlafend. Besonders bemerkenswert war, dass der Wolf vor dem Überfall auf die Enkeltochter offenbar das Nachthemd der Rentnerin angezogen und sich ihre Nachthaube aufgesetzt hatte. Er vermutete zunächst eine psychische Störung bei dem Tier, erkannte aber bald, dass die Bewohnerin einem Fressüberfall des unterernährten Tiers zum Opfer gefallen sein musste und schnitt diesem beherzt den Bauch auf. Sein Erstaunen war groß, als mit der Großmutter auch deren Enkeltochter, letztere noch dazu ordnungsgemäß mit der seine Lebhaftigkeit kennzeichnenden roten Haube bekleidet aus dem Bauch befreit wurde – beide vollständig, unverletzt und unverdaut.

Der mutige Jagsaufseher füllte anschließend den Bauch des Wolfes mit Steinen, um, wie er selbst sagte, "dem Tier eine Lehre zu erteilen".

Die an den Tatort herbeigerufene Mutter des Mädchens wies ihm in heftigen Vorwürfen die Verantwortung für das Geschehen zu, während ein von der zuständigen Jugendbehörde hinzugezogener Psychologe, Spezialist für Essstörungen, die Frau an ihre Aufsichtspflicht erinnerte. Die Sprecherin der Linkspartei verwies in einer ersten Stellungnahme auf das Problem der Altersarmut. Hier zeige sich ein eklatantes Versagen der Behörden, weil die Rentnerin nicht nur allein im Wald wohnen müsste, sondern auch, wie sich bei der Vernehmung des Mädchens zeigte, von Nahrungsmittelgaben der Verwandten abhängig sei. Es gehe nicht an, dass solche subsidiären Leistungen von Minderjährigen erbracht werden müssten, noch dazu in einem langen Fußweg. Immerhin, so die Sprecherin weiter, könne das rote Käppchen des Mädchens durchaus als Ausdruck ihrer sozialen Protesthaltung gewertet werden.

Ein Sprecher des Wäldischen Heimatbundes wies diese Interpretation sofort nach ihrem Bekanntwerden zurück. Das rote Käppchen sei vielmehr ein Ausdruck der Verbundenheit der Familie mit Heimat und Tradition. Diese Haltung kritisierte inzwischen der Kinderschutzbund in einer am frühen Nachmittag veröffentlichten Stellungnahme. Er forderte ein Verbot roter Kopfbedeckungen, weil sie ein Relikt aus patriarchalisch orientierten Zeiten der Gesellschaftsordnung seien. Mit roten Kappen hätten sich in der vorindustriellen Zeit die unverheirateten Mädchen auf dem Heiratsmarkt präsentiert. Diese Haltung sei anachronistisch und kinderfeindlich. Möglicherweise habe der Wolf sich durch diese Art der Kopfbedeckung auch provoziert gefühlt.

Vertreter der bürgerlichen Parteien im Deutschen Bundestag verwiesen auf die Gefahr, die von unkontrolliert herumstreunenden Problemwölfen ausgehe und forderten inzwischen ein bundesweites Verbot gefräßiger Wölfe. Dem widersprach der Naturschutzbund. Wölfe seien an sich scheue Tiere, die nur in von Menschen erzeugten Stresssituationen von ihrem natürlichen Verhalten abwichen. Normale Wölfe würden ausschließlich kleine Tiere wie Hühner oder Hasen reißen, höchstens ein- oder zweimal im Jahr vielleicht ein krankes Schaf. Die Jugendorganisation des Naturschutzbundes legte dem Wolf inzwischen den Namen "Lupo" zu und rief zu Mahnwachen auf.

Ministerpräsident Stoibinger bedauerte in einer Pressemitteilung den Tod des Wolfes. Er freue sich grundsätzlich, wenn ehemals hier heimische Tiere in den Wäldern des Landes ausgewildert würden. Angesichts der latenten Gefährdung sei es jedoch zwingend notwendig, die Gesellschaft vor Problemwölfen zu schützen.

Das aus dem Bauch von "Lupo" befreite Mädchen schloss inzwischen mit einer Boulevardzeitung einen Exklusivvertrag über ihre Geschichte ab. Sie wies Behauptungen zurück, sie  habe beschlossen, das nächste Mal den Wolf selbst zu fressen.

 

 

 

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