17.2.08
Neuzugang: Burg Lichtenberg im Elsass
Die Startseite dämmerte schon vor sich hin, aber die Frage
des Nachbaus des Hortus Palatinus schlug Wellen bis ins nahe nördliche
Elsass. Was für den Augenschein gar nichts miteinander zu
tun hat, erwies sich als eine doch auffällige Parallele -
zumindest wenn man für den Heidelberger Schlossgarten weiter
denkt als bis zum eigenen Tellerrand.
Burg Lichtenberg ist eine Gründung des 13. Jahrhunderts
und wurde von den Grafen von Hanau-Lichtenberg im späten
15. und im 16. Jahrhundert grundlegend modernisiert. Erneut umgebaut
wurde sie durch die französischen festungsingenieure am Vorabend
des deutsch-französischen Kriegs 1869/70. In den 1990er Jahren
stellte sich die Frage, wie man auf der Burg zusätzliche
Veranstaltungsräume gewinnen kann, ohne in die Denkmalsubstanz
einzugreifen.
In dieser Situation entschied man sich für einen avantgardistischen
Einbau, der sich so völlig von der Denkmalsubstanz abhebt,
dass er eindeutig als moderne Weiterentwicklung der Anlage zu
erkennen ist. Außerdem ist der Einbau "rückbaubar",
das heißt, er kann, wenn man sich in der Zukunft wieder
gegen ihn entscheidet, entfernt werden, ohne dass der Denkmalsubstanz
geschadet würde.
Was das mit Heidelberg zu tun hat?
Geschichte und moderne Architektur sind vereinbar - da braucht
es keinen Griff in die Mottenkiste der Rekonstruktion.
Burg Lichtenberg ist also seit heute mit 16 Seiten ausführlich
in Landeskunde online vertreten.
Bild: Wikipedia Commons
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