20.6.08
Ausstellung "Landschaft, Land und Leute" über die
Geschichte der Württembergischen Landtage in Kloster Bebenhausen
(sta) 550 Jahre ist es her, dass die ersten Landtage für Württemberg
dokumentiert sind: Die ersten Quellen stammen aus dem Jahr 1457.
Die Bedeutung dieser württembergischen Landtage und "Landstände"
reicht weit über den deutschen Südwesten hinaus. In der Ausstellung
"Landschaft, Land und Leute", die bis zum 31. Oktober im Winterrefektorium
des ehemaligen Zisterzienserklosters Bebenhausen zu sehen sein
ist, erfahren die Besucher mehr über diese frühe Tradition des
politischen Mitspracherechts in Württemberg.
Am 19. Juni eröffneten Vertreter des baden-württembergischen
Landtags und des Landesarchivs gemeinsam die Ausstellung "Landschaft,
Land und Leute". Sie entstand anlässlich des 550. Jahrestages
der ersten Erwähnung eines Landtages in Württemberg. Bis zum 31.
Oktober können die Besucher in Kloster Bebenhausen den demokratischen
Wurzeln des württembergischen Landes nachspüren. Dabei geht es
um über fünf Jahrhunderte Geschichte des politischen Mitspracherechts
der hiesigen Bevölkerung. Der Weg von den mittelalterlichen Landständen
zum demokratischen Parlament der Neuzeit wird sichtbar gemacht
anhand von historischen Dokumenten: Bilder und Karten, Quellen
und Verträge. In die jüngere Vergangenheit führen Ton- und Bildaufnahmen.
Sie lassen erkennen, dass politische Mitsprache keineswegs selbstverständlich
war. "Schlüsseldokumente der württembergischen Verfassungsgeschichte
vom Mittelalter bis heute" zeigt die Ausstellung - so Dr. Peter
Rückert vom Hauptstaatsarchiv Stuttgart, das die Präsentation
wissenschaftlich betreut.
Bebenhausen
ist als Ausstellungsort durch seine eigene Geschichte wie geschaffen
für das Thema. Das Kloster im Schönbuch war in den Jahren 1947
bis 1952 der Tagungsort des neuen Landtags von Württemberg-Hohenzollern.
Die Abgeordneten trafen sich nicht nur zu Sitzungen im Winterrefektorium,
sondern wohnten auch in den ehemaligen Mönchszellen: Heute noch
können diese historischen Orte besichtigt werden. Ein besonderer
Höhepunkt der Ausstellung sind sechs silberne so genannte "Geiselbecher"
aus dem 17. Jahrhundert. 1693 stand Württemberg im Krieg mit Frankreich.
Zur Absicherung der geforderten Geldleistung stellte das württembergische
Herzogtum eine Gruppe von vierzehn Geiseln, darunter auch sechs
Freiwillige aus den Räten und Landesständen. Die Geiseln erhielten
zur Belohnung für ihren Mut einen kostbaren Silberbecher. Alle
heute bekannten und erhaltenen sechs Becher sind nun in dieser
Ausstellung versammelt, zum Teil aus Landesbesitz, zum Teil aus
Privatbesitz. Diese kostbaren Stücke wurden für die Ausstellung
wieder zusammengetragen - und stehen nun erstmals seit 1696 wieder
an einem Ort. Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Begleitband
erschienen. Dieser ist an der Klosterkasse erhältlich. In Kloster
Bebenhausen finden regelmäßig öffentliche Führungen durch die
Ausstellung statt: Sa., 28.6. 16.30 Uhr Mi., 2.7. 16.30 Uhr Sa.,
12.7., 16.30 Uhr Sa., 19.7., 16.30 Uhr Sa., 26.7., 16.30 Uhr Mi.,
30.7. 16.30 Uhr Mi, 6.8., 16.30 Uhr Fr., 15.8., 16.30 Uhr Fr.,
22.8., 16.30 Uhr Sa., 30.8., 16.30 Uhr Fr., 5.9., 16.30 Uhr Mi.,
10.9., 16.30 Uhr Fr., 19.9., 16.30 Uhr So., 28.9., 15.30 Uhr Sa.,
4.10., 15.30 Uhr Mi., 8.10., 16.30 Uhr Sa., 18.10., 16.30 Uhr Sa.,
25.10., 16.30 Uhr Mi., 29.10., 16.30 Uhr Die Teilnehmerzahl
bei den Führungen ist beschränkt; daher ist eine telefonische
Voranmeldung erforderlich. Zusätzliche Termine für Gruppen können
telefonisch vereinbart werden. Informationen: Kloster- und Schlossverwaltung
Bebenhausen Telefon 07071/ 602 802 Telefax 07071/602 803 info@kloster-bebenhausen.de Treffpunkt,
Kartenverkauf: Kloster Bebenhausen, Infozentrum/Kasse Eintritt
in das Kloster inkl. der Ausstellungsführung Erwachsene 8,00 €
/ Ermäßigt 4,00 € / Familien 20,00 € Eintritt in das Kloster
ohne Führung Erwachsene 3,00 € / Ermäßigt 1,50 € / Familien 7,50
€
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