12.2.08
Ausstellung "Kelten an Hoch- und Oberrhein" vom
13.02. bis zum 18.04.2008 im Rathaus von Rheinfelden (Baden)
Erfreuliche Publikumsresonanz an den bisherigen Ausstellungsorten
in Südbaden
Die Ausstellung des Regierungspräsidiums Freiburg "Kelten an
Hoch- und Oberrhein", die Kultur und Leben der Kelten in den zwei
Jahrhunderten vor Christi Geburt in der Regio thematisiert, befindet
sich wieder auf Wanderschaft: Die nächste Station ist vom 13.02.
bis zum 18.04.2008 das Foyer im Rathaus der Stadt Rheinfelden
(Baden). Dass die sensationellen spätkeltischen Neufunde und
Ergebnisse unserer Forschungen nicht nur in der "Zentrale" Freiburg,
sondern auch im Umfeld der Fundorte ausgestellt werden, fand an
den bisherigen Ausstellungsstationen sehr gute Resonanz. Aus
Rheinfelden (Baden) und seinen Ortsteilen liegen bisher nur wenige
Hinweise auf die spätkeltische Besiedlung vor: So fanden sich
im Bereich des frühmittelalterlichen Gräberfelds von Herten "Weberalten"
spätkeltische Siedlungsspuren. Ein Alamanne erhielt als Grabbeigabe
einige spätkeltische Potin-Münzen, die wohl aus der keltischen
Siedlung stammten und dem Toten als "Antiquitäten" ins Jenseits
mitgegeben wurden. Doch spiegeln die wenigen Hinweise auf eine
spätkeltische Besiedlung im Umfeld von Rheinfelden (Baden) kaum
die antike Realität, sondern vielmehr den aktuellen Forschungsstand
wider. Denn Rheinfelden (Baden) lag in spätkeltischer Zeit im
Einzugsgebiet von Basel, in dem sich zwei große stadtartige Siedlungen
(oppida) des keltischen Stamms der Rauraker zeitlich ablösten.
Diese oppida, in denen sich Handwerk und Handel in keltischer
Zeit konzentrierten, waren auf Lebensmittel- und Rohstoffversorgung
aus dem Umland angewiesen. Dass die "linksrheinischen" Kelten
dabei ihr rechtsrheinisches Vorfeld nutzten, zeigen die keltischen
Steinbrüche bei Schweigmatt im Wiesental (Stadt Schopfheim). Die
Mühlsteine, die in dem Steinbruch gewonnen wurden, finden sich
auch in zahlreichen spätkeltischen Siedlungen der Nordwestschweiz. Die
in der Ausstellung gezeigten Funde stammen vor allem aus den keltischen
oppida von Altenburg (WT), Breisach (FR) sowie aus dem von dem
antiken Autoren Ptolemaios erwähnten Tarodunum in der Nähe des
heutigen Kirchzarten. Zu sehen sind Fibeln (Gewandspangen) aus
Eisen und Bronze, Silber- und Potin (Kupferlegierung)-Münzen,
Keramikgefäße, Reste von Silber- und Glasproduktion sowie der
berühmte bronzene Achsnagelkopf in Menschenkopfform aus Altenburg. Nach
Freiburg war die Ausstellung zuerst Gast in Jestetten (Kreis Waldshut),
dann wanderte sie in die Sparkasse von Mengen (Gemeinde Schallstatt-Wolfenweiler,
Kreis Breisgau Hochschwarzwald) sowie in das Rathaus von Riegel
am Kaiserstuhl, in die Talvogtei in Kirchzarten, in das Museum
für Stadtgeschichte Breisach a. R.; ihre letzten Stationen waren
Ettenheim und Basel. Die Ausstellungseröffnung ist am Mittwoch,
den 13.02.2008, um 18.00 Uhr im Foyer des Rathauses der Stadt
Rheinfelden (Baden). Kontakt: Stadtverwaltung Rheinfelden (Baden) Stadtarchiv,
Kirchplatz 2 79618 Rheinfelden (Baden) Tel.: 07623 95-246 Öffnungszeiten Mo.
bis Do.: 9-17 Uhr Fr.: 9-13 Uhr Zum Weiterlesen Sehr informativ
ist der kleine Führer mit dem Titel "Kelten an Hoch- und Oberrhein" ISBN-10:
3806220344, der zur Ausstellung erschienen und in jeder Buchhandlung
erhältlich ist bzw. bestellt werden kann.
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