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19.9.08

Tag des Geotops am 21. September: Geologie zum Anfassen

Mehrere Veranstaltungen am kommenden Wochenende; Zentralveranstaltung im Lössaufschluss Riegel

Nur eine Woche nach dem populären Tag des Offenen Denkmals findet am Sonntag, dem 21. September, bundesweit der Tag des Geotops statt. Hochschul- und Behördenvertreter, aber auch engagierte Hobbygeologen bieten dabei Führungen zu unterschiedlichsten geologischen Themen an. Einige Museen, Bergwerke und Höhlen öffnen mit kleinen Sonderprogrammen ihre Türen. Allein in Baden-Württemberg finden dieses Jahr über 50 Veranstaltungen mit einer Fülle von Themen statt, die die komplexe Geologie unseres Landes widerspiegeln.

Geotope sind erdgeschichtliche Bildungen der unbelebten Natur, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde und des Lebens vermitteln. Sie dienen als Zeitfenster in die Vergangenheit und in die Zukunft. Sie können langfristige geologische, biologische und klimatische Prozesse verständlich machen.

Viele der vorgestellten Geotope sind als Naturdenkmäler geschützt und beliebte Ausflugsziele in reizvollen Landschaften. Einige davon liegen auf privatem Betriebsgelände und sind nur an diesem Tag frei zugänglich. Die Teilnehmer an den Führungen lernen dabei die Umgebung mit anderen Augen zu sehen. Die Veranstaltungen richten sich deshalb besonders auch an Personen, die bisher keine oder nur wenige Berührungspunkte zur Geologie hatten.

Das Regierungspräsidium Freiburg, vertreten durch seine Abteilung 9, Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB), lädt in diesem Jahr zum Lössaufschluss nach Riegel ein.

Das Riegeler Lössprofil hinter der ehemaligen Brauerei erschließt in über 20 m Höhe ein geologisches Klimaarchiv, das bis weit in die letzten Eiszeiten zurückreicht. Der hier sichtbare Löss wurde während der Kaltzeiten aus den vegetationsfreien Schotterfluren des Oberrheingrabens ausgeblasen und in mächtigen Lagen am Westrand des Schwarzwalds sowie an größeren Erhebungen in der Oberrheinebene wie Kaiserstuhl, Tuniberg oder Nimberg abgelagert. In den Wärmeperioden zwischen den Eiszeiten kam die Lössverwehung durch eine geschlossene Vegetationsdecke zum Erliegen. Verwitterungsprozesse in Verbindung mit Pflanzenwachstum und Organismentätigkeit führten im Laufe von Jahrtausenden zur Entstehung von Böden im obersten Teil der Lösse, die noch heute als deutlich ausgeprägte braune Horizonte in der sonst hellgelben Lösswand zu erkennen sind. Mit Beginn der nachfolgenden Kaltzeit wurden die Böden von neuen Lössanwehungen überdeckt und konserviert. Drei solcher warmzeitlicher Böden gliedern den sichtbaren Teil der Lösswand in vier kaltzeitliche Lössablagerungen, die den mehrfachen Klimawandel im Laufe der letzten rund 700.000 Jahre veranschaulichen und damit wertvolle Beiträge zur aktuellen Klimadiskussion liefern.

Während dieser Zentralveranstaltung zum Tag des Geotops werden zwischen 11:00 und 17:00 Uhr die geologischen, bodenkundlichen und klimatologischen Sachverhalte am Fuße der Lösswand durch Geowissenschaftler des des Regierungspräsidiums dargelegt. Darüber hinaus gibt es Interessantes zum Thema Geologie, Boden und Wein. Auf dem nahe gelegenen Michaelsberg wird der geologische Werdegang der umgebenden Landschaft erläutert.

Ab 14:00 Uhr werden Herr Regierungspräsident Würtenberger, der Leiter des LGRB Herr Prof. Watzel und der Bürgermeister der Gemeinde Riegel Herr Jablonski die Veranstaltung unterhalb des Lössaufschlusses offiziell eröffnen und in die Thematik einführen.

Neben dieser Zentralveranstaltung finden im Raum Freiburg weitere Veranstaltungen statt, deren Besuch nicht minder interessant und empfehlenswert ist:

Bereits am Samstag, den 20.09.2008 führt Herr Dr. Wolfgang Fleck (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau) eine bodenkundliche Exkursion (ca. 4 h) zu den Böden des Kaiserstuhls, erläutert ihre Entstehung, Verbreitung und Besonderheiten und zeigt anhand von Bodenprofilen den vielschichtigen Aufbau.
(Treffpunkt: Parkplatz Vogelsangpass oberhalb von Bötzingen um 10:00 Uhr, Anmeldung erforderlich)

Ebenfalls am Samstag, den 20.09.2008 führt Bernd Tochtermann eine naturkundlich-geologische Exkursion (ca. 2,5 h) über den Belchen. Dieser ist nicht nur für seine Fernsicht bekannt, sondern besitzt auch eine einzigartige Natur, die es zu entdecken und erleben gilt.
(Treffpunkt: Infostand am Belchenhaus um 10:15 Uhr)

Am Samstag und am Sonntag (20. u. 21.09.2008) zeigt Herr Fritz Schmidlin im Winzerkeller in Auggen die schönsten Exponate seiner umfangreichen Sammlung aus tertiären Bohnerzjaspissen. In der Mineralienschau werden diese gelben bis blutroten Jaspisse, die vor allem im Raum Auggen-Schliengen gefunden werden können, ergänzt durch zahlreiche weitere vorwiegend heimische Mineralstufen sowie fluoreszierende (leuchtende) Minerale.
(geöffnet 10:00 - 18:00 Uhr)

Am Sonntag, 21.09.2008, dem eigentlichen Tag des Geotops bietet Herr Dr. Eckhard Villinger (ehem. Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau) in Freiburg unter dem Titel: Die Spur der Steine - Erlebte Geologie und Stadtgeschichte einen geologisch-historischen Stadtspaziergang vom Lorettoberg zum Schlossberg an (ca. 3,5 h).
Treffpunkt: Lorettoberg, vor der Kapelle um 14:00 Uhr, Unkostenbeitrag

Eine Fahrt nach Grießheim an den Rhein bietet Dr. Bernd Maul unter dem Titel "steinerln" am Rhein - Exkursion zu den Schottern am Rheinufer an. Bei dieser Tour erfährt man Interessantes über Art und Herkunft der Kieselsteine, über Eiszeiten, Gletscher und Flüsse. Zudem bleibt viel Zeit, schöne Steine zu finden!
(So, 21.09.; Treffpunkt in Freiburg am Chemie-Hochhaus, Albertstraße um 13:00 Uhr; Fahrgemeinschaften, Unkostenbeitrag, Anmeldung erforderlich)

Im Landesbergbaumuseum Baden-Württemberg in Sulzburg bietet Herr Otto Geiger eine Führung (ca. 1 h) zum früheren Kaliwerk Buggingen an. Der Bergbau auf Kalisalze erfolgte im Oberrheingraben bei Buggingen von 1927-1973. Über Geologie, Abbau und Bergbaugeschichte dieses seinerzeit größten Bergwerks Deutschlands weiß Herr Geiger viel Wissenswertes zu berichten und wird viele interessante Stücke im Museum zeigen.
(So, 21.09.; Landesbergbaumuseum in der Stadtkirche, Sulzburg, um 15:00 Uhr)

Ebenfalls im Landesbergbaumuseum führt Museumsleiter Dr. Jost Großpietsch durch das Museum und schildert die lange Geschichte des Bergbaus im Schwarzwald, die mit den neolithischen Bergwerken auf Jaspis und Rötel begann, sich über das Mittelalter fortsetzte und bis zum heutigen Bergbau reicht. Erze, Geräte, Lebens- und Arbeitsbedingungen werden anhand zahlreicher Ausstellungsstücke wieder gewärtig (ca. 1 h).
(So, 21.09.; Treffpunkt Landesbergbaumuseum in der Stadtkirche, Sulzburg, um 16:00 Uhr)

Gleich mit zwei Veranstaltungen zum Bergbau im Münstertal kann Herr Georg Sawallisch aufwarten. Das Münstertal als Stätte mittelalterlichen Bergbaus, mit reichen Silbererzen und wilden Fehden um politischen Einfluss und die Edelmetalle bietet immer wieder interessante Aspekte. Am Vormittag führt Herr Sawallisch über den Bergbaugeschichtlichen Lehrpfad im Münstertal (ca. 3-4 h).
(So, 21.09.; Treffpunkt Rathaus der Gemeinde Münstertal um 9:00 Uhr, Unkostenbeitrag)

Am Nachmittag geht beim Besucherbergwerk Teufelsgrund, um die Silbergewinnung aus verschiedenen Erzen des damaligen Bergbaus (ca. 3 h).
(So, 21.09.; Treffpunkt am Besucherbergwerk Teufelsgrund um 14:00 Uhr; Unkostenbeitrag)

Auf den Spuren der Eiszeit führt Sie Herr Bernd Tochtermann im idyllischen Schwarzwaldort Präg (nahe Todtnau) durch das Naturschutzgebiet "Präger Gletscherkessel" (ca. 2,5 Stunden). Bedeutend ist dabei die "Klimamaschine Blockhalde", die seit über 10.000 Jahren für besondere Bedingungen sorgt.
(So, 21.09.; Zwei Führungen, Treffpunkt Gemeindehaus in Präg um 10:30 Uhr und um 13:30 Uhr)

Auf den Spuren eines Vulkans und den Ablagerungen einer Wüste wandert Herr Dr. Markus Kleinschnitz (Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau) und präsentiert den interessierten Teilnehmern auf dem Heuberg/Freiamt mehrere hundert Millionen Jahre Erdgeschichte (ca. 4 h). Gesteine werden gezeigt, ihre Entstehung erklärt und mancherorts bieten sich wunderbare Ausblicke in die Landschaft.
(So, 21.09.; Treffpunkt am Wanderparkplatz "Pfingsteck" a. d. Straße Ettenheimmünster - Ottoschwanden, direkt neben dem Hotel Hubertus um 11:00 Uhr)

Alle Veranstaltungen zum Tag des Geotops stehen für Baden-Württemberg auf der Homepage des Landesamts für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (im Regierungspräsidium Freiburg) www.lgrb.uni-freiburg.de.

Bundesweit wird der Tag des Geotops mit der Homepage www.tag-des-geotops.de vorgestellt und beworben. Dort werden auch alle angebotenen Veranstaltungen der Länder aufgeführt.

 

 

 

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