25.4.08
Ein bedeutendes künstlerisches Werk: Rudolf Dischingers
Weg durch das 20. Jahrhundert
Vernissage am 27. April 2008
Am 27. April 2008, 11.15 Uhr, wird Landrat Tilman Bollacher im
Museum des Landkreises Waldshut – Schloss Bonndorf die Ausstellung
„Rudolf Dischinger: Ein Weg durch das 20. Jahrhundert“ eröffnen.
Die Ausstellung wird unterstützt von der Badischen Staatsbrauerei
Rothaus AG, von VITA Zahnfabrik (Bad Säckingen), Volksbank Hochrhein,
testo AG, MBM Druck Team (St. Blasien), Südkurier und vom Freundes-
und Förderkreis Schloss Bonndorf.
1904 in Freiburg im Breisgau geboren, begann Rudolf Dischinger
schon als Kind zu zeichnen. Entscheidende Impulse erhielt er während
seines Studiums an der Großherzoglich-Badischen Kunstschule in
Karlsruhe bei Georg Scholz (Vorbereitungsklasse), Karl Hubbuch
(Zeichenklasse) und Ernst Würtenberger (Holzschnitt und Illustration).
Dischinger gehörte bald zu den jüngsten Vertretern der Neuen Sachlichkeit,
als der er seit den frühen Siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts
auch international gewürdigt wird. Anders als sein Lehrer Hubbuch,
für den der Expressionismus lebenslang wesentlich und virulent
blieb, enthielt sich Dischinger jeder spontanen Geste. Stattdessen
finden wir bei ihm Behutsamkeit, Präzision und eine kühle Distanziertheit,
die den Dingen in aller Nüchternheit entgegentritt.
Seine Arbeiten vom Ende der Zwanziger und vom Anfang der Dreißiger
Jahre des vergangenen Jahrhunderts dürfen nicht zur beschaulichen
Sachlichkeit gezählt werden, sondern stellen „reißbrettkonstruierte,
scheinbar objektive Außenbeschreibungen von alltäglichen Objekten
dar, deren Form so hintergründig verfremdet wird, dass die Magie
der äußeren Erscheinung alle anderen Eigenschaften wie Funktion
oder Materialbeschaffenheit in den Hintergrund drängt“ (Marlene
Angermeyer-Deubner).
In den Dreißiger Jahren und bis in die Sechziger Jahre hinein
entwickelten sich Dischingers Bilderfindungen zunächst zu surrealen
und dann, nach 1945, zu ungegenständlichen, konkret-konstruktiven
Formvarianten. In seinem Spätwerk, das zu seinen Anfängen zurückzukehren
scheint und gleichsam mit den Gegenständen seiner frühen Jahre
spielt, werden seine Stillleben am Ende eines langen Weges zur
„reinen Form“ (Jochen Ludwig).
Im Rahmen der Vernissage werden neben Landrat Tilman Bollacher
auch Karl-Dietrich Weise, der Gesamtverkaufsleiter der Badischen
Staatsbrauerei Rothaus AG und der Kunsthistoriker Professor Dr.
Dr. Gerd Presler (Karlsruhe) sprechen.
Die Bonndorfer Dischinger-Präsentation ist vom 27. April bis
zum 15. Juni jeweils mittwochs bis sonntags von 10-12 Uhr und
von 14-17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen zur Ausstellung
und zu Führungen erteilt das Kulturamt des Landkreises Waldshut
(Tel. 07751-867401, Fax 07751-867499, kultur@landkreis-waldshut.de).
|