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14.8.08

Neuer Silbergrauer Führer für Schloss Bruchsal

 
Nur 80 Jahre dauerte die glanzvolle Zeit des Bruchsaler Schlosses. 1802 gelangte die ab 1722 errichtete Residenz der Fürstbischöfe von Speyer in den Besitz des Landes Baden. Nach 1832 verfiel die Anlage zusehends und wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts wieder als kunsthistorisch wertvolles Ensemble erkannt. Nach schweren Zerstörungen in den letzten Tagen des 2. Weltkriegs wurde das Schloss in seinem äußeren Umriss und seinen Fassaden wieder aufgebaut, der Mittelteil mit Treppenhaus und Festsälen originalgetreu rekonstruiert.

Balthasar Neumanns berühmtes Treppenhaus, die Malereien der Erdgeschossräume, aber auch Reste der barocken Gartenkonzeption zeugen von dem kenntnisreichen Bauherrn Kardinal Damian Hugo von Schönborn, der in der Anlage Einflüsse unterschiedlichster Herkunft verarbeiten ließ. Unter seinem Nachfolger Franz Christoph von Hutten entstanden die prunkvollen Rokokodekorationen der Festsäle und der heute verlorenen Appartements der Beletage. Im Schlossgarten mit seinem reichen Baumbestand haben auch das 19. und 20. Jahrhundert ihre Spuren hinterlassen.

Die Autorin Sandra Eberle, ehemals wissenschaftliche Volontärin bei der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, jetzt freie Kunsthistorikerin, stellt zunächst die Baugeschichte der Anlage dar, die ja bekanntlich vor allem dadurch geprägt ist, dass der Bauherr, Damian Hugo von Schönborn, Fürstbischof von Speyer, sich plötzlich entschloss, im bereits begonnenen Corps de Logis ein Mezzaningeschoss einzufügen. Dass er damit den gesamten Plan des Treppenhauses über den Haufen warf, kümmerte ihn wenig. Balthasar Neumann, Hof- und Stararchitekt der Schönborn, sprang ein und lieferte mit seinem Treppenhaus-Plan den Entwurf, dessen Genialität angesichts der Leichtigkeit, die er vermittelt, erst auf den zweiten Blick auffällt.

Auch der Nachfolger Bischof Schönborns, Franz von Hutten, orientierte sich an der Kunstmetropole der Schönborns, an Würzburg, von wo er ab 1751 die Künstler der Innenausstattung holte. Sandra Eberles Ausführungen sind hier durchweg detailreich und logisch, ohne jedoch zu trocken zu wirken.

Die Geschichte des Schlosses in badischem Besitz, von der Einrichtung der Residenz für die Markgräfin Amalie von Baden, die hier ihren Witwensitz bezog, bis zu Zerstörung und Wiederaufbau, bildet das letzte Kapitel in der umfangreichen Bau- und Nutzungsgeschichte.

Daran schließt sich ein ausführlicher Rundgang durch die Anlage an. Zu ihr gehört auch der gesamte Bereich der Nebengebäude, die das Bruchsaler Schloss in seiner Einzigartigleit kennzeichnen.


Die Autorin Sandra Eberle M.A. bei der Vorstellung des Führers

Sandra Eberle, die man schon von fundierten Führungen im Bruchsaler Schloss kennt, ist - wie man es von der renommierten Reihe der Silbergrauen Führer gewohnt ist - der Spagat zwischen der notwendigen Ausführlichkeit ihrer Darstellungen und der erforderlichen Kürze durchweg gelungen. Der Band ist reich illustriert, enthält aktuelles Fotomaterial und alte Ansichten von den Innenräumen vor der Zerstörung. Eigentlich selbstverständlich, und dennoch angenehm praktisch ist der Verweis auf die Pläne in der vorderen und hinteren Umschlagklappe.

Nur angedeutet ist im Band die bereits im Bau befindliche Rekonstruktion der Appartements in der Bel Etage, Verlag und Herausgeber hoffen hier auf einen regen Verkauf des Führers (von dem man zweifellos ausgehen kann), so dass im nächsten Jahrzehnt ein neuer Führer *mit* den neuen Räumen erscheinen kann.

Zwei kurze Kapitel über das Städtische Museum und das deutsche Musikautomatenmuseum (von Thomas Adam bzw. Brigitte Heck) sowie eine Zeottafel, ein Glossar und ein Verzeichnis ausgewählter Literatur runden den Band ab.

56 Seiten mit 8-seitigem Umschlag, 53 Farbabbildungen, 16 S/w-Abbildungen sowie zwei Übersichtsplänen
Format 12,5 x 23,5 cm, Broschur
Verkaufspreis € 4,50
Deutscher Kunstverlag, München
ISBN 978-3-422-02120-4

 

 

 

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