16.2.08
"…ALLE TAGE DAS WAS BLÜHT "
200 Jahre Botanischer Garten Karlsruhe
Neue Dokumentation der Geschichte des Botanischen Gartens
Karlsruhe und eine farbenprächtige Orchideenschau
Vernissage im Torbogengebäude am 15. Februar 2008
"…Dieses Jahr habe ich…viele Pflanzen säen lassen. Seit vier
Wochen bringt man mir nun alle Tage das, was blüht, und ich lasse
alle die Pflanzen malen…" berichtete Caroline Luise, Gemahlin
des Markgrafen Karl Friedrich von Baden-Durlach, in einem Brief
vom 2. September 1775 an den Künstler Arnauld-Eloi Gautier Dagoty.
Unter dem Motto
"…alle Tage das, was blüht" feiert das Land Baden-Württemberg
das 200jährige Gründungsjubiläum des Botanischen Gartens Karlsruhe.
Aus diesem Anlass wird im Torbogengebäude, im Bereich des Vorraums
zur Weinstube, eine neue Dokumentation der Geschichte des Botanischen
Gartens Karlsruhe auf 13 großformatigen Tafeln (120 cm H x 60
cm B) präsentiert. Anschaulich illustriert, wird die Geschichte
dieser grünen Oase mitten in der Stadt, von deren Ursprung, der
in der barocken Pflanzenlust des Herrscherhauses ruht, bis zum
heutigen Erscheinungsbild dargestellt. Die inhaltliche Konzeption
wurde von Dr. Hartmut Troll, Fachreferent für historische Gärten,
und der Landschaftsplanerin Sophie von Schwerin, wissenschaftliche
Volontärin, Fachreferat SSG, Vermögen und Bau, Betriebsleitung,
in enger Zusammenarbeit mit Thomas Huber, Schlossgartenmeister,
Amt Karlsruhe, erarbeitet.
Die Geschichte des Botanischen Gartens 1808 ist eng verknüpft
mit der des Markgrafen Karl Friedrich von Baden-Durlach (1728-1811).
Gleich zu Beginn seiner Amtszeit überstrahlten noch einmal der
Glanz und die hohe Kunst der barocken Orangeriekultur die neue
wissenschaftliche und botanische Ausrichtung. Die Blüte einer
Agave im Jahre 1747 war als eine der ersten in Europa weit beachtet.
1751 heiratete er Prinzessin Caroline Luise von Hessen-Darmstadt
(1723-1783), die herausragend gebildet und vielseitig interessiert
war. Ihre Leidenschaft für Pflanzen führte zu einer intensiven
Auseinandersetzung mit der Botanik. Sie stand im Austausch mit
dem berühmten Forscher Carl von Linné, dessen Pflanzensystematik
sie mit einem aufwendigen Druckwerk zu fördern gedachte. Der französische
Künstler Arnauld-Eloi Gautier Dagoty sollte das Werk illustrieren.
Dieses Vorhaben konnte wegen der gewaltigen Kosten und des Risikos
der geringen Abnahme nie vollendet werden. Das Malereikabinett
und das Naturalienkabinett der Markgräfin bilden den Grundstock
für die heutigen staatlichen Sammlungen der Kunsthalle und des
Naturkundemuseums in Karlsruhe. Ihr großes Interesse an den Naturwissenschaften
bereitete den Weg für die systematische Neuordnung der Pflanzensammlung
im markgräflichen Lustgarten, die 1808 unter der Regierung Karl
Friedrichs als Botanischer Garten neu angelegt wurde. Noch heute
zeugt der Botanische Garten Karlsruhe von der Sammelleidenschaft
und Exotenlust seiner Bauherren. Als Motiv für Jubiläumsplakat
und -flyer ist wegen ihrer Verdienste um die Botanik das Bildnis
der jungen Prinzessin Caroline Luise ausgewählt, womit auch die
Verknüpfung zur Staatlichen Kunsthalle und zum Orangeriegebäude
hergestellt wird. Die zum Auftakt des Jubiläumsjahrs ebenfalls
präsentierte farbenprächtige Orchideenschau verspricht am Eröffnungswochenende
Samstag, 16. und Sonntag, 17. Februar 2008 erste Frühlingsgefühle
zu wecken. Am Sonntag laden spannende Sonderführungen dazu ein,
die Geschichte der "Grünen Oase" und ihre reiche Vielfalt an heimischen
und exotischen Pflanzen zu entdecken. Der Botanische Garten
erwacht aus seinem Winterschlaf und heißt alle Besucherinnen und
Besucher herzlich willkommen!
Eröffnungswochenende 16. und 17. Februar 2008
Öffnungszeiten: 10.00 - 18.00 Uhr
Sonderführungen am 17. Februar um 14.30 Uhr, 15.30 Uhr,
16.30 Uhr (Eintritt 4,50 Euro, telefonische Anmeldung erforderlich).
Treffpunkt: Eingang
und Kasse der Schaugewächshäuser Botanischer Garten Karlsruhe,
beim Schloss Hans-Thoma-Straße 6 76133 Karlsruhe Tel. 0 72 22/93
49 88-1 www.schloesser-und-gaerten.de
|