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16.6.08

Klosterruine Allerheiligen im Schwarzwald: Sanierungsarbeiten beendet

(sta) Nach mehrjähriger Bautätigkeit sind die umfangreichen Sanierungsarbeiten an der Klosterruine Allerheiligen beendet. Das beliebte Ausflugsziel im Schwarzwald ist nun wieder ohne Einschränkungen begehbar. Besonders jetzt im Frühsommer zeigt es sich von seiner schönsten Seite.

Im dichten Wald am oberen Ende des Lierbachtals bei Oppenau liegt die Ruine des ehemaligen Klosters von Allerheiligen. Der Weg dorthin ist berühmt: Der Pfad zur Klosterruine steigt entlang des Wasserfalles auf, immer neben den über Felsabbrüche zu Tal donnernden Kaskaden. Über sieben Stufen fällt der schäumende Schwarzwaldbach in die Tiefe - und gilt damit als der höchste natürliche Wasserfall im Schwarzwald. Der Ausflugsort ist beliebt: Rund 250.000 Personen besuchen alljährlich Wasserfälle und Klosterruine Allerheiligen mitsamt der Klosterwirtschaft, die dort die Ausflugsgäste erwartet.

Klosterruine Allerheiligen
Bild: Ruine der ehemaligen Klosterkirche Allerheiligen (© Staatsanzeiger /SSG)

Die viel besuchte Ruine fordert viel Betreuung: Immer wieder gilt es, die Besucher vor Gefahren zu schützen und die gotischen Mauerreste vor Schäden zu bewahren. Jetzt sind, nach mehreren Jahren, die letzten Baugerüste an der ehemaligen Klosterkirche abgebaut, die Absperrungen konnten entfernt werden. Es war der letzte Abschnitt einer großen Sanierung unter der Leitung des Landesbetriebs Vermögen und Bau Baden-Württemberg, Amt Freiburg. Wegen der historischen Bedeutung der Ruine fanden alle Arbeiten in enger Abstimmung mit dem Referat Denkmalpflege beim Regierungspräsidium Freiburg statt. Gesamtkosten: ca. 450. 000 Euro.

Begonnen hatten die Sanierungsarbeiten im Jahr 2000 im Seitenschiff der Kirche mit der Sicherung der Südwand. Weitere Mauerabschnitte an der Apsis, dem Querschiff und dem Seitenschiff drohten abzustürzen. Gewölbeabdeckungen mussten gesichert, Zuganker nachgespannt werden. Eine ingenieurtechnische Studie und Dokumentation der akuten Schäden von 2001 war Grundlage für das umfassend entwickelte Sanierungskonzept. Für die Zustandsuntersuchung griff man dabei auch zu so feinem Werkzeug wie einem Endoskop. Die Schäden waren vielfältiger Art: Steine hatten ihre Festigkeit eingebüßt, waren verwittert, der Fugenmörtel fehlte oder war ausgelaugt. Mauerfugen waren gestört oder ganz offen, Feuchtigkeit und Frost zermürbten die Gefüge, und Hohlstellen bedrohten die Festigkeit. Auch Bewuchs musste entfernt werden: Das alte Mauerwerk bietet für viele Pflanzen ideale Bedingungen. Dazu kommt, dass die Höhenlage im Schwarzwald die Ruinen extremen Witterungsverhältnissen aussetzt.

Zugleich ließ das Klima im waldigen Tal mit 620 Höhenmetern nur von Mai bis Oktober Bauarbeiten zu. Sanierungen in dieser Größenordnung sind fast alle 20 Jahre in Allerheiligen erforderlich. Durch die nun abgeschlossene Rund-um-Instandsetzung wird der weitere Verfall wesentlich verzögert.

Das Prämonstratenser-Kloster Allerheiligen wurde um 1196 von Herzogin Uta von Schauenburg, der Witwe Welfs VI., gegründet. Jahrhunderte lang wirkten die Chorherren als Seelsorger in den Gebieten des Rench- und Achertales, berühmt war die Klosterschule. Im Jahr 1802 hob Markgraf Carl Friedrich von Baden das Kloster im Zuge der Säkularisation auf. Die Kirche wurde noch bis 1814 als Gotteshaus genutzt, bald danach aber verkam sie zum Steinbruch. "Erst 1840 wurde der weitere Abbruch gestoppt. Was bis dahin von der Kirche noch übrig war, wurde nun als Ruine unter Schutz gestellt," führt der Geschichts- und Heimatforscher Horst Hoferer aus, der die Besucher durch die Ruine und das sagenumwobene Gelände rund um das ehemalige Kloster führt. Viele Besucher kommen wegen der einmaligen Situation in der Schwarzwaldlandschaft: die stimmungsvolle Klosterruine und die berühmten Wasserfälle, die mit einer Gesamthöhe von 83 Metern eines der eindrucksvollsten Naturschauspiele, die der Schwarzwald zu bieten hat. Und wer von Aufstieg und Besichtigung Hunger bekommt: Das freundliche Klostergasthaus bietet eine reiche Auswahl an regionalen Gerichten und Spezialitäten.

 

 

 

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