10.6.07
Für das Kulturerbe Salem ist es fünf
Minuten vor zwölf - unser Kommentar
Ein Kommentar zu den neuen Vorstößen des Hauses
Baden in Sachen Salem
Das Fazit der Veranstaltung?
Natürlich sollte hier eine Pressure Group ins Leben gerufen werden,
und die eingeladenen Ehemaligen der Schule Schloss Salem waren
hierfür die beste Adresse. Technokratische Nützlichkeits- und
Rendite-Erwägungen waren immer schon der Feind jeder Kultur. Und
dass Salem mit allen Facetten seiner Geschichte und seiner Kultur
ein einzigartiges Denkmal der Kulturlandschaft nicht nur des Bodenseeraums,
sondern ganz Mitteleuropas ist, ist Grund genug, jede Anstrengung
auf sich zu nehmen, Salem für die Bürgerinnen und Bürger des Landes
zu erhalten. Wer angesichts der Landesmesse auf den Fildern oder
von Stuttgart 21 noch sagt, das Land habe kein Geld, versündigt
sich am kulturellen Erbe das Landes Baden-Württemberg.
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Stellvertretender Ministerpräsident
und Justizminister Prof. Goll (FDP) als Vertreter der Landesregierung
bei der Publikumsdiskussion am 26.5.07 in der Bibliothek von
Schloss Salem |
Alle Rechtsgutachten können nichts daran ändern, dass die Verhältnisse
um das Erbe des Hauses Baden seit Jahrzehnten ungeklärt sind.
Bei allen vielleicht wirklich strittigen Fragen bleibt ein erheblicher
Anteil, der unstreitig dem Haus Baden gehört. Ihn für das Land
zu retten heißt, den Komplex Salem für das Land zu erhalten. Jedes
Amtsgericht dieser Welt lässt sich auf einen Vergleich ein, um
einen unnötigen Prozess zu vermeiden. Das Land sollte auch hier
die nötige Größe zeigen.
Es geht nicht darum, ein Fürstenhaus zu finanzieren, und
jetzt ist nicht die Zeit für ideologische Grabenkämpfe.
Es geht um einen Kernbestand des Kulturellen Erbes des alten Landes
Baden.
Salem ist ein Kulturerbe ersten Ranges und muss für die Bürgerinnen
und Bürger des Landes erhalten bleiben!
Dr. Christoph Bühler
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