"Rundweg
Saalburg" mit Spendengeldern von Lions Clubs fertiggestellt
Öffentliche Führungen am Sonntag, dem 27. August 2006
Mit der Aufstellung der Informationstafeln auf dem zweiten Abschnitt
präsentiert sich der "Rundweg Saalburg" jetzt in seiner ganzen
Länge von 2,4 Kilometern. Bei einem erholsamen Spaziergang durch
den herrlichen Taunuswald lernen die Besucher "im Vorbeigehen"
archäologische Denkmäler und Rekonstruktionen im Umfeld des Römerkastells
Saalburg in Bad Homburg kennen. Sechs Tafeln informieren auf Deutsch,
Englisch und Französisch.
Die ersten drei Tafeln geben Auskunft über Relikte, die aus der
Römerzeit stammen: die römischen Schanzen, den Limesdurchgang
und den Limes. Drei weitere erläutern Rekonstruktionen, die während
der Zeit des Wiederaufbaus der Saalburg um 1900 errichtet worden
sind: die Modellschanzen, die Jupitersäule und das Mithrasheiligtum.
Der neue Rundweg stellt eine Bereicherung des Angebotes auf der
Saalburg dar, sowohl für Spaziergänger als auch für Besucher des
Kastells.
Finanziert wurde das gemeinsame Projekt von Römerkastell Saalburg
und Naturpark Hochtaunus über Spenden von verschiedenen Lions
Clubs.
Die Informationstafeln für den 2. Abschnitt wurden am 22. August
2006 im Rahmen einer Pressekonferenz von den Lions Clubs Bad Homburg
Kaiserin Friedrich und Usingen-Saalburg übergeben, womit das Projekt
nun zu Ende geführt ist. Den Anfang hatte im letzten Jahr der
Lions Club Friedrichsdorf-Limes mit den Tafeln für den ersten
Abschnitt gemacht.
Für Sonntag, den 27. August 2006 lädt das Römerkastell Saalburg
um 12 und um 14 Uhr zu kostenlosen Führungen ein. Treffpunkt ist
vor dem Eingang der Saalburg.
Rundgang
Der 2,4 Kilometer lange Rundweg, für den man als reine Gehzeit
45 Minuten ansetzen kann, beginnt in der Nähe des Haupteingangs
an der Südostecke des Kastells (Parkplatz, Nähe Fußgängerbrücke
über die B 456). Hölzerne Wegweiser mit dem Kennzeichen des Weges,
dem stilisierten Tor des Kastells mit dem Schriftzug "Saalburg",
markieren die Strecke.
Folgt man ihnen, so trifft man auf dem ersten Abschnitt, der
durch drei Tafeln erläutert wird, auf Überreste aus der Römerzeit.
Zunächst auf zwei Schanzen, befestigte Unterkünfte für Soldaten,
die Vorgängerbauten des rekonstruierten Kastells waren, und ein
Gebäude, dessen Funktion noch unklar ist. Weiter geht es zum Limesdurchgang,
wo man erfährt, welche Aufgabe der Limes erfüllte und wie vor
1800 Jahren der Grenzverkehr funktionierte. Wie der Limes im Laufe
seines Bestehens sein Aussehen veränderte, darüber informiert
eine Tafel zu den Ausbauphasen.
Auf dem folgenden zweiten Abschnitt des Rundweges mit ebenfalls
drei Tafeln lernt man Rekonstruktionen kennen, die aus den Jahren
des Wiederaufbaus der Saalburg um 1900 stammen. Rekonstruiert
wurden jeweils archäologische Denkmäler der Römerzeit.
Zunächst sieht man - als Wall und Graben noch erkennbar - die
Überreste von Modellschanzen, die nach dem Vorbild der römischen
Schanzen von preußischen Pionieren errichtet worden sind. Sie
erprobten dabei die technischen Möglichkeiten, wie sie den Römern
zur Verfügung gestanden hatten: ein frühes Beispiel der Experimentellen
Archäologie. Die Jupitersäule mit der Darstellung einer Vielzahl
von römischen Göttern ist eine Kopie eines Steindenkmals aus Mainz.
In römischer Zeit war sie dem höchsten Gott Jupiter geweiht worden.
Den Abschluss bildet das Mithrasheiligtum, die Rekonstruktion
eines Tempels für den Geheimkult des Gottes Mithras. Wie man heute
weiß, hat ein solches Gebäude in der Römerzeit zumindest an dieser
Stelle nicht gestanden.
Nähere Informationen zum Rundweg und seinen Themen gibt es auf
der Homepage der Saalburg www.saalburgmuseum.de. Dort gibt es
auch eine Karte mit dem Streckenverlauf. Diese Karte ist ebenfalls
an der Kasse der Saalburg erhältlich.
Dank an die Spender für die Bereicherung
Auf der Pressekonferenz aus Anlass der Vorstellung des fertigen
Rundweges am 22. August 2006 betonte Saalburgdirektor Prof. Dr.
Egon Schallmayer, dass dieses Projekt nur durch die großzügige
Unterstützung der Lions Clubs realisiert werden konnte: "Wir sind
sehr dankbar, dass die Lions Clubs uns einen Wunsch erfüllt haben,
der schon längere Zeit auf unserer Wunschliste stand, nämlich
die Umgebung des Kastells mit seinen archäologischen Denkmälern
und Rekonstruktionen für die Besucher zu erschließen und anschaulicher
zu machen." Dies sei schon Teil des Konzeptes gewesen, das Wilhelm
II. und sein Architekt Louis Jacobi während des Wiederaufbaus
der Saalburg um 1900 verfolgt hätten. Heute habe man dafür den
Begriff "Archäologischer Park" gefunden. Zudem könne man am Beispiel
des Rundweges besonders gut erkennen, was mit dem Motto der Saalburg
"Bildung und Erholung" gemeint sei.
"Wir freuen uns, dass der Standort Saalburg durch den neuen Rundweg
noch attraktiver geworden ist, sowohl für Spaziergänger als auch
für Besucher, die eine Besichtigung des Kastells noch durch einen
Spaziergang ergänzen. Auch für die vielen Schulklassen eröffnen
sich hierdurch zusätzliche Möglichkeiten."
Schallmayer bedankte sich auch für die gute Zusammenarbeit mit
dem Naturpark Hochtaunus, der sich innerhalb des Projektes um
die Wegeführung, die Genehmigungen und die Aufstellung der Tafeln
gekümmert hatte, und auch beim Förderverein Saalburg e.V., der
die finanzielle Abwicklung übernommen hatte.
Engagement der Lions Clubs für die Saalburg
Die beiden Lions Clubs halten es für wichtig, dass man sich nicht
nur auf dem Papier, im Modell oder virtuell ein Bild von dem machen
kann, was alles zu einem Kastell hinzugehörte. Deshalb hätten
sie die Informationstafeln zu den anschaulichen Rekonstruktionen
auf dem Rundweg gerne gefördert. Dies betonten die Präsidentin
des Fördervereins des Lions Clubs Bad Homburg Kaiserin Friedrich,
Silke Klewer, und der Past-Präsident des Lions Clubs Usingen-Saalburg,
Harald Fleischhauer, bei der Vorstellung des Rundweges.
"Uns liegt die Unterstützung und Förderung von Kindern besonders
am Herzen. So ist es nur selbstverständlich, unseren Teil dazuzugeben,
dass Kindern jenseits des Bücherwissens Einblick in die Welt der
Römer gegeben wird, so wie es die Saalburg in ihren vielen Veranstaltungen
praktiziert." Nicht zuletzt sei es ihnen auch wichtig gewesen,
ein Projekt zu vollenden, "rund" zu machen, das schon von einem
Lions Club begonnen worden sei.