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3.11.06

Landschaftspflegeprojekt in Möckmühl: Ein Stück Kulturlandschaft im Jagsttal bei Möckmühl wird wiederbelebt

Regierungspräsident Andriof: Historisch gewachsene Kulturlandschaft verdient mehr Beachtung

Bei einem Besuch in der Stadt Möckmühl am 26. Oktober  informierte sich Regierungspräsident Dr. Udo Andriof über das Landschaftspflege-Projekt am Hofberg. Die Stadt Möckmühl erhält viel Lob für ihre Initiative. Andriof: „Die Kulturlandschaft ist es, die ein Gebiet unverwechselbar macht. Heute weiß man, dass man in eine schöne Landschaft investieren muss wie in ein Stadtbild. Wie die historischen Gebäude einer Stadt ist auch unsere Kulturlandschaft als Kulturgut und durchaus als Kapital einer Gemeinde anzusehen, mit dem sie werben kann. Es ist kein Zufall, dass sich der Jagsttal-Radweg zu einem Anziehungspunkt für Familien und Radbegeisterte entwickelt hat – Radeln in schöner Landschaft wird immer beliebter.“

Der zur Jagst hin südexponierte Hofberg unmittelbar am Stadtrand war seit Jahrzehnten nicht mehr bewirtschaftet worden, Gebüsch hatte sich breit gemacht. Ein Stück typische Jagsttallandschaft war in Gefahr, endgültig zu verschwinden. Im Herbst 2006 war auf Initiative der Stadt Möckmühl und mit tatkräftiger Unterstützung des Landschaftserhaltungsverbandes Heilbronn am Hofberg nahe Möckmühl der erste Schritt gemacht worden, um das charakteristische Landschaftsbild wieder herzustellen. Viele Bürgerinnen und Bürger und Naturschutzvereine halfen bei der schweißtreibenden Arbeit, um den Hang mit seinen alten Trockenmauern von Schlehe, Hasel, Hartriegel und Wildrose zu befreien. Im Frühjahr diesen Jahres folgte ein weiterer Pflegeeinsatz. Mächtige Trockenmauern kamen zum Vorschein, die allerdings an vielen Stellen bereits eingebrochen waren. Derzeit beginnt die Sanierung dieser kulturgeschichtlich bedeutsamen Mauern. Das Land Baden-Württemberg bezuschusst die Maßnahmen mit 20.000 Euro aus Naturschutzmitteln. 2008 sollen weitere Gelder aus Ausgleichsabgaben durch die Stiftung Naturschutzfonds des Landes folgen. Das Regierungspräsidium Stuttgart als höhere Naturschutzbehörde setzt sich dafür ein, dass die Gelder zur Verfügung gestellt werden.

Das Bild unserer Landschaft wird neben den natürlichen Gegebenheiten, wie Klima, Geologie, Boden, im wesentlichen Maße vom Wirtschaften des Menschen bestimmt. Veränderungen im Wirtschaften wirken sich in kurzer Zeit sehr schnell aus. Wir müssen uns bewusst sein, dass diese charakteristische Landschaft des Jagsttales, die offenen Talhänge mit Hecken, Steinriegeln, Trockenmauern, Weinbergen und Obstwiesen ohne Bewirtschaftung oder Pflege innerhalb weniger Jahrzehnte, also in weniger als einer Menschengeneration unwiederbringlich verloren gehen würde. Gehölze wie vor allem Hasel, Schlehe, Hartriegel und Wildrose breiten sich innerhalb weniger Jahre aus. Trockenmauern würden verfallen, und der Wald schließlich seine natürlichen Standorte zurückerobern.

Die Kulturlandschaft ist unter großer körperlicher Mühe über Generationen hinweg entstanden und gewachsen. Aber nicht nur das, die kunstvoll aufgesetzten Trockenmauern sind auch eine handwerkliche Leistung und erfordern, wenn es richtig gemacht wird, viel handwerkliches Können. Über lange Zeit wusste man den Wert dieser Kulturleistung nicht mehr zu schätzen. Viele Jahre hat man die Landschaft als Selbstverständlichkeit angesehen. In jüngster Zeit ist ein Wandel in dieser Auffassung spürbar. Gemeinden können von der Unverwechselbarkeit und Schönheit ihrer Landschaft profitieren. Die Jagsttal-Gemeinden haben auf jeden Fall Vorteile von diesem touristischen Juwel und tun gut daran, diese zu hegen und zu pflegen.

 

 

 
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