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Divine X Design. Das Kleid der Antike

Ausstellung der Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek München sowie der AMD Akademie Mode & Design in Kooperation mit der Bayerischen Schlösser-
verwaltung

Vorschaubild StatuettenKleidung hat in der Antike ebenso wie heute eine hohe gesellschaftliche Relevanz. Die Ausstellung „Divine X Design. Das Kleid der Antike“ soll ein Gespräch über Bekleidung im antiken Griechenland und unsere Vorstellungen von Kleidung und Mode anregen. Gemeinsam mit der AMD Akademie Mode & Design haben die Staatlichen Antikensammlungen und Glyptothek München dazu ein Projekt umgesetzt, um antike Kleidung und zeitgenössisches Modedesign in einen Dialog treten zu lassen. Hochkarätige antike Kunstwerke und eigens für die Ausstellung entworfene Mode von Nachwuchsdesignern veranschaulichen den Dialog zwischen den Epochen. Des Weiteren geht die Ausstellung der Frage nach, welches Aussehen, welche Funktion und welchen gesellschaftlichen Stellenwert Kleidung im antiken Griechenland hatte, und wie diese Vorstellungen im Laufe der vergangenen Jahrhunderte in unsere heutige Zeit tradiert wurden und werden. Denn Kleidung ist in allen Gesellschaften bestimmt durch offizielle und inoffizielle Kleiderordnungen, Codes, Chiffren und die Zuschreibung von (Status-)Symbolen.

Vorschaubild "Fliegen"Vorschaubild Mann in HimationVorschaubild ParfumflaconVorschaubild PeplosVorschaubild VasenbildkleidVorschaubild WollherstellungVorschaubild Mann in ChitonVorschaubild Ölgefäß Bildtexte

Ein fein gefalteter Chiton aus dünnem Stoff und ein sorgfältig drapierter Mantel, das sind die Kleidungsstücke dieser griechischen Frau, Ölgefäß aus Ton, um 510 v. Chr.,Auf archäologischer Basis wird das Wissen um Kleidung in der griechischen Antike präsentiert. Im Alltag, bei Festlichkeiten, beim Sport, bei der Jagd und im Krieg kam unterschiedliche Kleidung zum Einsatz. Auch Kosmetik, Frisuren und Accessoires waren damals schon wichtige Stilmittel für das individuelle Erscheinungsbild. Da kaum Textilreste aus der griechischen Zeit erhalten sind, wird anhand von gemalten Bildern auf antiken Gefäßen, Statuetten aus Ton und Bronze, Schmuck sowie lebensgroßen Marmorstatuen den Fragen nach dem Aussehen und der Bedeutung der damaligen Kleidung sowie den Fertigungsprozessen nachgegangen.

Kleidung kann als soziales Phänomen aufgefasst werden. Die archäologischen Objekte geben Hinweise darauf, welche Zeichen von Kleidung ausgehen betreffend Standes-, Alters- und Geschlechtsunterschiede, welche gesellschaftlichen Vorstellungen sich darin spiegeln. Sie legen den Umgang mit dem menschlichen Körper und die Inszenierung desselben nahe. Themenfelder wie Schönheit, Erotik und Hässlichkeit werden mit Hilfe von Kleidung, aber auch von Nicht-Bekleidung dargestellt.

Die Entwürfe zeitgenössischer Mode vermitteln weitere Zugänge zur Thematik. Ausgehend von sowohl inhaltlichen Fragestellungen, etwa im Umgang mit dem Mythos oder mit Körpervorstellungen, als auch von formalen Anknüpfungspunkten bei der Bearbeitung von Faltenwürfen sind zwei Modekollektionen entstanden. Ausgewählte Kleider zeigen in der Ausstellung wie fruchtbar eine solche gestalterische Auseinandersetzung mit antiker Kunst sein kann. Die Modekollektionen haben einen klaren Bezug zum „Heute“ und regen im Zusammenspiel mit den antiken Objekten dazu an, über soziokulturelle und historische Zusammenhänge neu nachzudenken. Denn was an antiker Kunst über die Zeichenhaftigkeit von Kleidung und ihre Relevanz in der Gesellschaft herausgearbeitet wurde, ist auch an den zeitgenössischen Entwürfen in einer für die heutige Zeit aussagekräftigen Form nachzuvollziehen.

Parfumölflakon in Form einer reich geschmückten und gekleideten Frau , Figurengefäß, Ton, um 560 v. Chr.,

„Fliegen“; Entwurf Kleid: Maria Luisa Kargl; Vorbild: Hydria (Wassergefäß) mit Darstellung der Götterbotin Iris, um 480 v. Chr.,„Vasenbild“; Entwurf Strickkleid: Sophia Stuhlmiller; Vorbild: griechischer Vasentypus Lekythos (Salbölgefäß),

Mann im sorgfältig um den Körper drapierten Himation, Statuette aus Bronze, um 440 v. Chr.,

Oben:
Ein fein gefalteter Chiton aus dünnem Stoff und ein sorgfältig drapierter Mantel, das sind die Kleidungsstücke dieser griechischen Frau, Ölgefäß aus Ton, um 510 v. Chr.,
SAM, Foto:© SAM, fotografiert von Renate Kühling

Parfumölflakon in Form einer reich geschmückten und gekleideten Frau , Figurengefäß, Ton, um 560 v. Chr.,
SAM, Foto:© SAM, fotografiert von Renate Kühling

„Fliegen“; Entwurf Kleid: Maria Luisa Kargl; Vorbild: Hydria (Wassergefäß) mit Darstellung der Götterbotin Iris, um 480 v. Chr.,
SAM, Foto:© Peter Schreiber

„Vasenbild“; Entwurf Strickkleid: Sophia Stuhlmiller; Vorbild: griechischer Vasentypus Lekythos (Salbölgefäß),
SAM, Foto:© Peter Schreiber


Hier links:
Mann im sorgfältig um den Körper drapierten Himation, Statuette aus Bronze, um 440 v. Chr.,
SAM, Foto:© SAM, fotografiert von Renate Kühling

weitere Bildtexte


Modischer Mann mit langem Spitzbart in Chiton und Mantel sowie mit Sonnenschirm. Amphore, Ton, um 480–470 v. Chr., Frau, gekleidet in einen Peplos mit vierstrahligen Sternen und kreuzschraffierter Borte, Statuette aus Bronze, um 460–450 v. Chr.,Original und Rekonstruktion: einst bunt bemalt war diese weibliche Statuette in Chiton und Mantel aus Ton, um 260 v. Chr.,


Wollherstellung im antiken Griechenland. Die sitzende Frau wickelt das Vorgarn auf den Rocken, Kalpis (Wassergefäß), Ton, 420–400 v. Chr.

Text und Bilder: Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München

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