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Mode im nachrevolutionären Amerika

Wenn man ein neues Land gründet, wie weit geht man? Bricht man in allen Dingen mit dem Heimatland, sowohl kulturell als auch politisch, oder werden Beziehungen weiter gepflegt? Das waren die Fragen, vor denen die Amerikaner bei der Gründung der Vereinigten Staaten standen. Die Ausstellung des DAR Museums, "Ein angenehmer Tyrann: Mode nach der amerikanischen Revolution", die im Museum selbst vom 7. Oktober 2016 bis zum 29. April 2017 gezeigt wurde und seither online verfügbar ist, betrachtet, wie Amerikaner eine neue Identität durch Kleidung formten. Auf der einen Seite wollten die Amerikaner von Europa frei sein, waren aber immer noch stark auf europäische Materialien und die Herstellung in Europa angewiesen.

Kleid aus Seidencrepe, 1818-20.

Die Ausstellung präsentiert Damen- und Herrenbekleidung von 1780 bis 1825 an mehr als 50 Figuren. Besucher sehen die Mode der Zeit in seiner historisch angemessenen Umgebung. "Diese Ausstellung wird nicht nur Mode-Interessierte ansprechen, sondern auch diejenigen, die den Blick auf die weiter gehende Frage richten, wie unsere materielle Kultur uns widerspiegelt", sagt Museumsdirektorin und Chefkuratorin Heidi Campbell-Shoaf.

"Ein angenehmer Tyrann: Mode nach der amerikanischen Revolution" hat seinen Titel aus einem satirischen Aufsatz, der zuerst in amerikanischen Zeitungen in den 1760er Jahren erschienen war. Kolonisten begannen in dieser Zeit, ihre Abhängigkeit vom britischen Mutterland als drückend zu empfinden. "Was ist Mode?" fragte der satirisch betitelte "Englische Katechismus". "Ein angenehmer Tyrann". war die Antwort. Dieser Aufsatz wurde 1783 wiederholt nachgedruckt, als die neu gegründete Nation versuchte, sich sozial und wirtschaftlich von Europa zu befreien.

Besucher können herausfinden, wie Amerikaner in den schwierigen Gewässern von Identität und Mode navigieren, während sie elegante Kleider, hübsche Hüte und bescheidene Schürzen bewundern. Diese erhaltenen Kleidungsstücke aus den frühesten Tagen dieses Landes vermitteln eien Einblick in die Zeit, während man sich heute die selben Fragen stellt wie die Menschen damals. "Es war eine echte Herausforderung in dieser Zeit", sagt der Kurator von Kostüm und Textilien Alden O'Brien. "Amerikaner wollten als ein eigenes, einzigartiges Land betrachtet werden, während sie immer noch den Respekt der europäischen Nationen, mit den sie Handel trieben, einforderten. Was sollte ein patriotischer Amerikaner tragen?'

Das DAR Museum erzählt die Geschichte des amerikanischen Lebens von den 1600ern bis in die frühen 1900er Jahre in Objekten, Ausstellungen und Bildungsprogrammen. Es sammelt, erhält und interpretiert Objekte der amerikanischen dekorativen Kunst und materiellen Kultur. Es ist anerkannt von der American Alliance of Museums und unterstützt die Ziele der Nationalen Gesellschaft "Töchter der amerikanischen Revolution" (Daughters of American Revolution - DAR)

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