Königreich Württemberg

 

"Das Königreich Württemberg 1806 - 1918
Monarchie und Moderne"

 

Die württembergische Königskrone

Nach der Neuordnung Europas durch Napoleon wurde am Neujahrstag 1806 die Erhebung Württembergs zum Königreich offiziell verkündet. Als Zeichen seines neuen Ranges brauchte König Friedrich I. die Insignien seiner neuen Würde: Krone und Zepter. Wahrscheinlich ließ er sie von seinem Hofjuwelier August Heinrich Kuhn anfertigen. Es wird vermutet, dass die einzelnen Schmuckstücke aus der Edelsteinsammlung Herzog Carl Alexanders (die so genannten "Carolinischen Edelsteine") stammen, die Finanzrat Süß Oppenheimer besorgt hat. Es muss erforscht werden, woher die auffallend schönen Smaragde wirklich kommen. $Die Schmuckstücke sind mit dünnem Silberdraht auf den Kronenbügeln befestigt. Die acht Bügel, die sich oben vereinigen, tragen den Reichsapfel mit einem Brillantenkreuz von besonderer Qualität.

Die Krone diente nur Repräsentationszwecken und wurde neben dem König präsentiert. Es gab keine Krönungen in Württemberg. Beim feierlichen Huldigungseid der Fürsten und Grafen am 6. Januar 1807 im Weißen Saal des Neuen Schlosses kamen die Kroninsignien erstmals zur Geltung. Später spielten sie nur bei Beisetzungsfeierlichkeiten der Monarchen eine Rolle. Sie wurde am Fuße des Sargs oder auf dem Sarg präsentiert.

Besonders auffällig ist, dass nur Smaragde und Diamanten als Dekor für die Krone verwendet wurden. Im Gegensatz dazu finden sich sowohl auf der bayerischen Königskrone, die zur gleichen Zeit entstanden ist, als auch auf den meisten anderen europäischen Königskronen farbige Steine wie Saphire oder Rubine. $Interessant ist auch, dass der große grüne Brillant, der die Hauptansicht der Krone kennzeichnet, farbig hinterlegt ist. Damit wurde wahrscheinlich der Herzog getäuscht, der guten Glaubens einen grünen Brillanten erwarb.

Es fällt auf, dass die Krone, so wie sie jetzt vorliegt, von der Darstellung der Krone auf den Gemälden König Friedrichs I. von Johann Baptist Seele, die im Landesmuseum Württemberg und im Schloss Ludwigsburg ausgestellt sind, abweicht. Auf diesen Bildern hat die Krone große silberne Kugeln auf den Bügeln, das Szepter hingegen zeigt dieselbe Form wie heute.

Im Jahr 1820 wurde die Königskrone durch König Wilhelm I. verändert. Er ließ verschiedene Steine austauschen und durch andere Schmuckstücke ersetzen. Vermutlich handelt es sich dabei um Agraffen, Broschen, Ohrgehänge und Knöpfe.

Bild: Württembergische Königskrone 1806, um 1820 verändert. (Foto: Württembergisches Landesmuseum Stuttgart, Frankenstein/Zwietasch)

 

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Medaille auf die Erhebung zum Königreich

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