Modemuseum in Schloss Ludwigsburg


 

 

Einführung in die Ausstellung

Die historische Modenschau ist chronologisch gegliedert. In vier großen Ausstellungseinheiten wird in szenischen Darstellungen die Gesellschaft der jeweiligen Epoche und ihrer Kleidung charakterisiert.
Während für das Ancien Regime die höfische Repräsentation bei einem Empfang das Motiv bildet, wird die an der Antike orientierte Mode des Empire in privaterer Atmosphäre gezeigt. Für die Kleidung des Biedermeiers und der Krinolinenzeit bietet die Andeutung eines bürgerlichen Salons das entsprechende Ambiente. Modeatelier und Schaufenster schließlich sind als Rahmen für die Kleidung im 20. Jahrhundert gewählt. In der Objektauswahl für diese Zeit spiegelt sich die zunehmende Bedeutung der Modedesigner: vertreten sind unter anderem typische Kreationen von Worth, Fortuny, Lanvin, Chanel, Dior, Courreges, Mary Quant, Miyake oder Yamamoto.
Die entwicklungsgeschichtliche Darstellung der Mode wird durch thematische Abteilungen ergänzt; hier stehen kulturgeschichtliche Aspekte im Vordergrund. So künden erfindungsreich konstruierte Krinolinen, Drahtpolster, Mieder und Korsetts von dem immer wiederkehrenden Anliegen, den weiblichen Körper je nach wechselnden Idealen zu formen. Gegenüberstellungen verdeutlichen die unterschiedlichen Signale männlicher und weiblicher Kleidung sowie die Veränderungen dieser Zuordnungen seit dem 18. Jahrhundert. Mit frühen Hosenanzügen setzt eine Sequenz zu Erscheinungsformen von Unisexkleidung ein; T-Shirts, Jeans und Turnschuhe markieren deren vorläufigen Endpunkt.
Ausstellungseinheiten zum unterschiedlichen Umgang mit getragener Kleidung veranschaulichen nicht nur die Wertschätzung textiler Materialien in Abhängigkeit von wirtschaftlichen Möglichkeiten. Auch die mit der "zweiten Haut" verknüpften Erinnerungen an ehemalige Träger oder die Frage nach musealen Sammlungskriterien werden dabei thematisiert.
Zu den insgesamt 70 Themen der Ausstellung sowie zu einzelnen Exponaten können über einen Audioguide erläuternde Texte individuell abgerufen werden. Weitere Informationen und Vergleichsabbildungen werden auf Bildschirmen angeboten.

Vielleicht sieht der Besucher nach dem Gang durch das Museum seine eigene Kleidung mit anderen Augen: als Mittel der Selbstdarstellung und als einen vorläufigen Endpunkt einer langen historischen Entwicklung.

© Text: Württembergisches Landesmuseum Stuttgart

   
   
im Detail:
Einführung (detailliert)
weiter:
 
siehe auch:
3 Beispiele
zurück:
Überblick


Zurück:
Startseite - Surfin' Schwaben
Register - Impressum
zur ZUM
© Badische Heimat 2004