Zwiefalten

 

Das Kloster Zwiefalten geht auf eine Gründung der Grafen Kuno und Liutold von Achalm in der Zeit des Investiturstreits zurück und wurde von ihnen vom Ort der ersten Gründung, Altenburg bei Tübingen, 1089 nach Zwiefalten verlegt und - mit dem Rat des Hirsauer Abtes Wilhelm - mit Mönchen aus Hirsau besiedelt. Das Kloster wurde reich ausgestattet, dem päpstlichen Schutz unterstellt und konnte schon unter dem zweiten Abt Ulrich von Hirschbühl (1095 - 1139) zu wirtschaftlicher Blüte kommen und 70 Mönche und 130 Laienbrüder zählen.
Ein gleichzeitig gegründeter Nonnenkonvent siedelte im 14. Jahrhundet nach Mariaberg über.

Das Kloster war während seines Bestehens bekannt für seine strenge Befolgung der Ordensregeln, seine künstlerische und wissenschaftliche Arbeit und seine gute Verwaltung. So errangen viele Zwiefaltener Mönche im 12. Jahrhundert die Abtswürde in anderen Klöstern.
Der als Hauskloster der Grafen von Achalm gegründete Konvent kam mit deren Erbe über die Grafen von Urach an Württemberg, das seine Vogtei in eine unmittelbare Landesherrschaft auszubauen versuchte. Diese Politik, wie auch der Versuch der Einführung der Reformation im 16. Jahrhundert, scheiterte allerdings an der beharrlichen Haltung der Zweuifealtener Äbte. Ein Vertrag regelte 1569 die beiderseitigen Rechte und Pflichten aus der Vogtei.
1749 konnte das Kloster die württembergische Vogtei ablösen und errang die Reichsunmittelbarkeit. Mit der Säkularisation kam das Kloster mit seinem gesamten Besitz 1802 an Württemberg, die Gebäude wurden ab 1812 als "königliche Landesirrenanstalt" genutzt, später als psychiatrisches Landeskrankenhaus. Das heutige "Zentrum für Psychiatrie - Münsterklinik Zwiefalten" wird seit 2003 durch das Württembergische Psychiatriemuseum ergänzt.

Die romanische Klosterkirche wurde 1739 abgebrochen, um dem barocken Neubau Platz zu machen. Es entstand mit dem Plan des bayerichen Baumeisters Johann Michael Fischer eine Wandpfeilerkirche mit Querhaus und langem Mönchschor

   

im Detail:

Landschaft
Klosterkirche

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Obermarchtal

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