Pilgerreisen zählen zu den ältesten und gleichzeitig
aktuellsten Formen der Mobilität. Die Sonderausstellung „Unterwegs
fürs Seelenheil?! Pilgerreisen gestern und heute“ beschäftigt
sich in einem vergleichenden Ansatz mit dem Pilgern in
fünf Religionen. Sie zeichnet in ihrem Schwerpunkt
die Entwicklung des Wallfahrens im Christentum nach und
stellt exemplarisch die großen Pilgerereignisse im
Judentum, im Islam, im Hinduismus und im Buddhismus vor.
Sie beschäftigt sich mit bekannten Pilgerorten und –wegen,
typischen Reiseabläufen und Reiseerlebnissen. Als
Ausstellung des Verkehrszentrums befasst sie sich aber
auch mit den verkehrlichen und logistischen Infrastrukturen,
die für große Pilgerfahrten notwendig waren
und sind. Bei großen Pilgerereignissen mit Tausenden
von Menschen spielt die Frage der Unterbringung und Logistik
vor Ort eine Rolle wie nie zuvor.
Die Ausstellung zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede
der Pilgertraditionen und spricht alle Sinne an: Entlang
einer „Wand der Riten“ begleiten den Besucher
unterschiedliche Düfte und Gesänge, eine Lichtinstallation
vermittelt den Zauber vieler Kerzen und der „Wunschbaum“ symbolisiert
Erwartungen und Hoffnungen vieler Pilger. Multimedia- und
Filmstationen bieten darüber hinaus Eindrücke
von konkreten Erlebnissen der Pilgerreisenden in Vergangenheit
und Gegenwart.
Pilgerreisen waren fast immer mit kulturellem Austausch
und wirtschaftlichen Interessen verbunden. Entlang der
großen Pilgerwege etablierte sich ein Beherbergungsgewerbe.
Viel besuchte Pilgerfeste wurden mit Märkten verbunden
und für viele Menschen in den Pilgerorten boten die
Herstellung und der Verkauf von Andenken und Devotionalien
eine Existenzgrundlage. Pilgerreisen haben sich in den
letzten Jahrzehnten zu einem wichtigen Tourismusfaktor
entwickelt.
Millionen von Menschen machen sich jährlich auf den
Weg, um spirituelle oder für sie heilige Orte zu besuchen.
Das Pilgern oder Wallfahren ist ein Phänomen, das
sich in fast allen Religionen und Kulturen findet. Die
Motive reichen von der Pflicht zur Pilgerfahrt über
die Heilserwartung bis zum Selbstfindungsprozess während
des Pilgerns.
Die Sonderausstellung wurde vom Verkehrszentrum des Deutschen
Museums und der Akademie Bruderhilfe-Pax-Familienfürsorge
entwickelt. Sie wird unterstützt vom Bayerischen Pilgerbüro,
von Biblische Reisen, der Deutschen Bischofskonferenz,
der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung, der Evangelischen
Kirche Deutschlands und dem Land Sachsen-Anhalt.
Deutsches Museum VERKEHRSZENTRUM
Theresienhöhe 14a
80339 München
Tel. (089) 500 806 762
verkehrszentrum@deutsches-museum.de
www.deutsches-museum.de/verkehrszentrum/
Eintritt: 6,00 Euro, Kinder (ab 6 Jahren) 3 Euro, div.
Ermäßigungen
Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 17 Uhr.
Geschlossen 1. Januar, 16. Februar 2010 (Faschingsdienstag),
2. April 2010 (Karfreitag), 1. Mai, 30. Juni 2010 bis 11.00
Uhr, 1. November (Allerheiligen), sowie am 24., 25. und
31. Dezember.
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