"Ich
will, dass die Waffenschmiede erhalten bleibt!"
Daniel
Fehrenbach, 15 Jahre
Badische Zeitung, 27.8.2005
Die
als "Geroldsecker Waffenschmiede" über die
Grenzen der Region hinaus bekannte Hammerschmiede im Litschental
(Gemeinde Seelbach im Schuttertal, Ortenaukreis) ist in
akuter Gefahr. Misswirtschaft, Nachlässigkeit und mutwillige
Zerstörung bedrohen das technische Denkmal in seinem
Bestand.
Die
Hammerschmiede wurde bereits 1280 urkundlich erwähnt
und befindet sich seit 1596 im Besitz der Familie Fehrenbach.
Ursprünglich als Waffenschmiede für die Geroldsecker
Landesherrschaft betrieben, fertigte man seit dem Ende des
17. Jahrhunderts nur noch landwirtschaftliches Gerät.
In den sechziger und siebziger Jahren erlebte die Schmiede
eine neue Blüte, als der Vater des gegenwärtgen
Besitzers, Ludwig Fehrenbach, begann, Schwerter, Messer
und Hellebarden nach alten Vorlagen neu zu fertigen.
Die Schmiede hatte ursprünglich drei oberschlächtige
Wasserräder, von denen nur noch das für die Schmiedehämmer
funktionsfähig ist. Das große Wasserrad für
den Schleifstein hat ebenso keine Wasserzufuhr mehr wie
das kleine für den Blasebalg. Das Wasser treibt zwei
nebeneinander aufgestellte Schmiedehämmer, verschiedene
Transmissionsanlagen sind nicht mehr in Betrieb.
Die Anlage muss in ihrer Gesamtheit als technisches Kulturdenkmal
erster Güte bewertet werden. Das Gebäude stammt
vermutlich aus dem späten 19. Jahrhundert, die ortsfesten
Schmiedeanlagen sind noch vollständig erhalten, Gegenstände
und Zubehör, soweit sie nicht vom derzeitigen Besitzer
verschrottet wurden, ebenfalls.
Akute Gefahr besteht für das Ensemble, da der derzeitige
Besitzer keinerlei Anstrengungen zur Sicherung des Gebäudes
und der Anlagen unternimmt und durch Abbau der Wasseranlagen
Funktion und Gesamteindruck nachhaltig zerstört. Das
Gebäude verliert zunehmend an Verkehrssicherheit, an
einzelnen Stellen ist der Boden bereits durchgebrochen.
Erhebliche Anstrengungen zum Erhalt der Mühle unternimmt
Daniel Fehrenbach, der Sohn des benachbarten Gastwirts.
Daniel Fehrenbach ist 15 Jahre alt und führt nciht
nur Besucher durch die baufällige Anlage, sondern führt
auch bereits das Schmiedehandwerk vor. Außerdem versucht
er, mit seinem Taschengeld Bestandteile der Anlage, die
vom Besitzer als Schrott verkauft werden, zurück zu
kaufen.
Notiz
am 3.3.2008: Die Gefahr ist beseitigt, die Mühle in
sicheren Händen, mit der Sicherung der Anlage wurde
begonnen.
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