Seit
jeher gilt die alte Hammerschmiede im Litschental hinter
Seelbach (Ortenaukreis) als "Geroldsecker Waffenschmiede",
ohne dass jemals ein Beleg für diese Zuordnung hätte gefunden
werden können. Sie war nahe dem Untergang, bis von einem
Jahr der Besitzer dazu überredet werden konnte, sie in andere
Hände zu geben. Neben ersten Sicherungsmaßnahmen stand jetzt
auch, nach einem Bericht der Badischen Zeitung vom 22.2.,
eine sorgfältige Bauaufnahme auf dem Plan, angeregt durch
den Heidelberger Architekten und Bauforscher Peter Marzolff,
ausgeführt durch drei Architekturstudentinnen der Fachhochschule
Wiesbaden.
Was Nicole Kaboth, Sabrina Rudloff und Pia Heibel hier
aufgemnessen haben, entpuppte sich schnell als Juwel. Dass
die Hammerschmiede etwas ganz Besonderes war, war allen
Kennern der Anlage längst klar. Dass allerdings die Schmiede
nach dem Baubefund und den zahlreichen Um- und Anbauten
tatsächlich bis in die Geroldsecker Zeit zurückreichen könnte,
das rückt jetzt in den Bereich des Möglichen. Und der Dachstuhl
des Gebäudes, fast ohne Nägel aufgestellt, dürfte um 1800
aufgeschlagen wurden sein.
Klarheit könnte eine archäologische Erforschung bringen,
die vielleicht auch in der Lage wäre, einige Ungereimtheiten
in der Quellenlage zu bereinigen. War die Schmiede früher
größer? Eine gewissermaßen frühindustrielle Produktionsstätte?
Oder gar eine Gebäude mit einer ganz anderen Zweckbestimmung?
|