Das Wormser Judenviertel

  
Synagoge, Außenansicht
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Jüdischer Friedhof "Heiliger Sand" 

Grabsteine des Rabbi Meir von Rothenburg und des Alexander ben Salomo genannt Süßkind Wimpfen, 1293 und 1307

Gläubige Juden hinterlassen traditionell einen Stein auf dem Grab zum Zeichen ihrer Verehrung, auf besonders verehrungswürdigen Grabstätten auch Zettelm it Wünschen und Gebeten..

Rabbi Meir wurde um 1220 in Worms als Sohn des Rabbi Baruch ben Meir geboren und war zu seiner Zeit eine überragende jüdische Autorität in theologischen und juristischen Fragen und zuletzt Rabbiner in Mainz. Als 1286 viele Juden nach Palästina auswandern wollten, sah das Königtum darin eine große Schädigung der Reichsfinanzen. König Rudolf von Habsburg veranlasste die Gefangennahme Rabbi Meirs als des vermeintlichen Anstifters und seine Einkerkerung in Ensisheim (Oberelsass). Die deutschen Juden boten zwar die ungeheure Summe von 23000 Mark für seine Freilassung, doch Rabbi Meir verbot ihnen die Auslösung und blieb sieben Jahre bis zu seinem Tod 1293 in Haft. Um doch noch die Juden zur Zahlung eines Lösegelds zu bringen, wurde die Leiche weitere 14 Jahre zurückgehalten, bis 1307 der Frankfurter Kaufmann Alexander ben Salomo Wimpfen sein gesamtes Vermögen aufopferte und die Leiche auslöste.

Alexander den Salomo Wimpfen wurde im selben Jahr noch seinem Wunsch gemäß neben dem verehrten Lehrer beigesetzt.

 

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siehe auch:
Judenfeindschaft im Spätmittelalter

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