Kurhaus
und Burg
Gipfelburg des 12. Jahrhunderts,
im Besitz der Zähringer
und Sitz eines Ministerialengeschlechts und 1687 zerstört.
Im Vordergrund das moderne Kurhaus.
Die Burg dürfte zur zähringischen Zeit eine doppelte
Funktion gehabt haben: Zum einen schützte sie die zahlreichen
hier nachweisbaren Silbergruben, zum anderen nutzten ihre Bewohner
wohl schon die warmen Quellen, die unweit des Burghügels entspringen.
Die Burg selbst liegt auf einem Felsrücken, der die Terrasse,
auf der sich Ort und Heilbad ausbreiten, nach Westen abschließt.
Sie besteht aus einer Kernburg mit Palas, Nebengebäude und
wohl auch einem Bergfried, aus einem Burghof, der hinter einer
starken Schildmauer der Kernburg vorgelagert ist, sowie aus mehrfach
gestaffelten Zwingermauern. Zwischen der inneren Zwingernauer undem
Burghofplateau erstreckt sich eine lange Torkammer, von der das
innere Tor nicht mehr zu bestimmen ist.
Zum Bau der Burg wurde Material aus der nahen römischen Badruine
verwendet, was im frühen 19. Jahrhundert zu der Annahme führte,
die Burg sei selbst römischen Usprungs. Es zeigt sich besonders
im Sockelmauerwerk des dreistöckigen Hauptgebäudes, des
Palas, an dessen Südostseite überdies nicht näher
einzuordnendes Megalithmauerwerk zu beobachten ist. Ein südwestlich
an diesen Palas anschließendes Mauergeviert wird gemeinhin
als Bergfried gedeutet. Nordöstlich des Palas liegen zwei
Nebengebäude, die, später zu einer Einheit zusammengefasst,
sich über die ganze Breite der Palaswand, an die sie sich
anlehnen, einnehmen.
Die Burg erlitt Schäden, als sie 1409 von Basler Bürgern
udn im Bauernkrig des 16. Jahrhunderts von aufständischen
Bauern besetzt wurde. Auch die Besetzungen 1633 und 1638 im Dreißigjährigen
Krieg dürften nicht spurlos an dem Bau vorübergegangen
sein. Ihr Ende kam durch die Zerstörung durch französische
Truppen 1678.
Nachdem die Burgenromantik des 19. Jahrhunderts den malerischen
Wert der Ruine erkannt und in zahllosen Stichen und Zeichnungen
festgehalten hatte, setzten Bemühungen zum Erhalt der Ruine
ein. Diese wurden jedoch nicht fachgerecht dokumentiert. Die 1980
begonnene umfangreiche Sanierung derAnlage veränderte den
authentischen Baubefund so stark, vor allem in den Maueroberflächen
und den Fensteröffnungen, dass genauere Aussagen uaus dem
Augenschein kaum mehr möglich sind.
Burg Baden
Maximilian
von Ring: Badenweiler von Süden. Stich des 19. Jahrhunderts.
Orig. Freiburg, Städt. Sammlung.
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