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Rheinfall Neuhausen

Auf seinem Weg vom Bodensee zum weiten Tal des Oberrheins muss der Rheinlauf seit der letzten Eiszeit eine Schwelle aus hartem Kalkstein überwinden, hinter der er sich wesentlich tiefer in das weichere Schottergestein eingegraben hat. Diese Schwelle ist verantwortlich für den größten Wasserfall Europas, bei dem der Fluss auf einer Gesamtbreite von 150 m eine Höhe von 23 m hinunterfällt. Die Fall-Energie des Wasser höhlte unterhalb des Falls ein Becken (Kolk) von 17 m Tiefe aus.

Die durchschnittliche Wassermenge des Rheinfalls im Winter beträgt 250 m³ pro Sekunde, die im Sommer 600 m³ pro Sekunde. Die größte gemessene Abflussmenge betrug - an Pfingsten 1999, während des großen Pfingsthochwassers - 1360 m³ pro Sekunde.

Der Rheinfall ist sowohl von der Seite der Gemeinde Neuhausen (rechtsrheinisch, Kanton Schaffhausen) als auch von Schloss Laufen (linksrheinisch, Kanton Zürich) aus zugänglich. Bootsverkehr ist von Schloss Laufen ans gegenüberliegende Ufer und von dort zum Felsen im Rheinfall.

Rheinfall. Ansicht vom Neuhausener Ufer (Bootsanleger) mit dem Felsen und Schloss Laufen.
Ansicht vom Neuhausener Ufer (Bootsanleger) mit dem Felsen und Schloss Laufen. Unten das Boot, das die Gäste zum Mittelfelsen bringt. Darunter das Fährboot in der Gischt des Rheinfalls.

Ansicht vom Neuhausener Ufer (Bootsanleger) mit dem Felsen und Schloss Laufen. Touristenboot

Rheinfall mit Gischtwolke

Rheinfall bei hohem Wasserstand

Über Pfingsten 1999, während des Hochwassers, führte der Rhein mehr als doppelt so viel Wasser wie in einem durchschnittlichen Sommer. Der Bootsverkehr zum Felsen war in dieser Zeit eingestellt.

Aufbrandende Gischt am Rheinfall

Aufbrandende Gischt am Rheinfall

1913 wurden Planungen aufgenommen, den Hochrhein von Basel bis Konstanz als Schifffahrtsweg auszubauen. Der Rheinfall sollte zu diesem Zweck mit einem Schiffstunnel umgangen werden. Das Projekt wurde von Schweizer Verbänden und der Badischen Heimat erbittert bekämpft und in den 1950er Jahren schließlich eingestellt.

Der Rheinfall wurde bereits im Mittelalter durch Mühlen genutzt. Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde ein Kraftwerk errichtet, das zunächst die lokale Industrie mit Energie versorgte. Die Wasserentnahme fällt nicht ins Gewicht, die Energieerzeugung bleibt weit unterhalb der benachbarten Stromkraftwerke.


Rheinfall im August 1999 beim Abfließen des Pfingsthochwassers
Rheinfall im August 1999 beim Abfließen des Pfingsthochwassers

Fahren Sie mit dem Zug zur SBB-Station «Neuhausen am Rheinfall» und benutzen Sie anschliessend den Vertikallift und den Fussweg zum Rheinfall (ca. 10 Minuten). Der größte Wasserfall Europas bietet Ihnen ein grandioses Schauspiel. Das Besteigen des Felsens gehört mit der Bootsfahrt im Rheinfallbecken zu den unvergesslichen Erlebnissen eines jeden Besuchers. Mit dem Boot erreichen Sie auch die gegenüberliegende Terrasse unterhalb von Schloss Laufen.

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