Aus Schlössern und Gärten

Mitteilungen aus den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg


Finanzstaatssekretär Wolfgang Rückert eröffnet Säkularisationsausstellung im Bruchsaler Schloss:

„Detektivarbeit auf Napoleons Spuren erforderlich bis Ausstellungsstücke aufgespürt waren"

Staatliche Schlösser und Gärten zeigen kirchliche und weltliche Kunstschätze aus dieser Zeit

„Die Säkularisation war für Badener wie Württemberger vor 200 Jahren eine Revolution von ganz oben. Die von Napoleon gewollte und von den Landesfürsten durchgeführte Umwälzung bedeutete für viele Bürger einen schmerzlichen Abschied von einer altvertrauten Welt. Die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg zeigen die Folgen für die gebauten und beweglichen Kulturgüter der Klöster, Abteien und Bistümer. Deren Schicksal in der Hand des Staates bis in die heutige Zeit ist Thema der großartigen Ausstellung ‚Kirchengut in Fürstenhand’ hier im Bruchsaler Schloss." Mit diesen Worten eröffnete Finanzstaatssekretär Wolfgang Rückert die Säkularisationsausstellung am Freitag (21. März 2003) in Bruchsal.

Die Ausstellung, die vom 22. März bis zum 7. September 2003 geöffnet sein werde, sei keine Konkurrenz zur Landesausstellung in Bad Schussenried, sondern ergänze diese sinnvoll um wesentliche Aspekte der vom Land Baden-Württemberg betreuten Baudenkmäler und ihres kostbaren Inventars.

„Baden und Württemberg haben aus dem Besitz der geistlichen Fürstentümer, Abteien und Klöster große Bestände an Grundbesitz und beweglichem Vermögen übernommen", führte Rückert weiter aus. Kaum bekannt sei dagegen, dass das Land Baden-Württemberg als Rechtsnachfolger der damaligen Territorialherren durch die Säkularisation bis heute rund 1 100 Kirchen und Pfarrhäuser im Land in baulicher Hinsicht unterhalte. Auch für die kirchlichen Kultgegenstände und das Kunstgut in diesen Gebäuden trage der Staat die Verantwortung. Wahrgenommen würden diese Aufgaben von der Staatlichen Vermögens- und Hochbauverwaltung und den Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg. Allein für diese so genannten Baulastgebäude seien im Jahr 2001 7,5 Millionen Euro aufgewendet worden.

„Diesen Aspekt der immer noch bestehenden staatlichen Verantwortung für ehemals kirchliche Güter und den Weg dieser Güter zum Staat darzustellen, war das ausschlaggebende Motiv des Finanzministeriums für diese Sonderausstellung", betonte Staatssekretär Rückert. Die Ausstellung konnte durch die Unterstützung der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg und der Stadt Bruchsal trotz schwieriger Haushaltslage ermöglicht werden.

In der Ausstellung gebe es eine Vielfalt von bedeutenden kirchlichen und weltlichen Kunstgüter zu sehen. Diese Erbstücke der Landesgeschichte seien hier erstmals zusammengetragen worden, nachdem sie in den vergangenen 200 Jahren verschlungene und manchmal abenteuerliche Wege genommen hätten. „Es war Detektivarbeit auf den Spuren Napoleons erforderlich, bis das Ausstellungsteam diese Prachtstücke an ihren Standorten aufgespürt hatte. Dank der Großzügigkeit privater, meist aber kirchlicher Eigentümer, sind sie heute in Bruchsal als Leihgaben zu sehen", erklärte Rückert.

Ein besonderer Raum der Ausstellung gebe einen umfassenden Einblick in das staatliche Bauwesen dieser frühen Zeiten. Die Staatliche Hochbauverwaltung verdanke ihr Entstehen letztlich der Säkularisation. Diese habe Baden und Württemberg großen Gebiets-, aber auch immensen Aufgabenzuwachs durch Übernahme der zuvor kirchlichen Aufgaben im Schul-, Sozial- und Krankenpflegebereich gebracht. Eine der Staatsaufgaben sei seit damals die bauliche Betreuung des großen Bestandes an übernommenen historischen Kirchenbauwerken, die sich auch auf Vorderösterreich und die Kurpfalz erstreckten.

„Der Rundgang durch die Ausstellung bietet ein spannendes Stück Kulturgeschichte unseres Landes Baden-Württemberg. Er lässt den Blick auf geschichtliche Ereignisse einer sehr interessanten Zeit zu, die vor 200 Jahren Politik und Alltag prägten und deren Folgen noch heute fortwirken", schloss Staatssekretär Rückert.

Zu der Ausstellung ist ein Begleitbuch im Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher zum Ausstellungs-Sonderpreis von 16,80 Euro erschienen. Das Ausstellungsprogramm kann im Ausstellungsbüro, Telefon 07251/742663 oder unter info@saekularisation-bruchsal.de sowie beim Prospektservice des Staatsanzeigers Tel. 0711/6660-144 angefordert oder der Homepage www.saekularisation-bruchsal.de entnommen werden.


 

 



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