Der
Maler der prunkvollen Deckenbilder im Bruchsaler Schloss kommt!
„Historische
Ansichten – Glanzvolle Aussichten. Die Bruchsaler Prunkräume vor
der Zerstörung". Ausstellung im Bruchsaler Schloss kurz vor der
Eröffnung
Ein besonderer
Gast wird zur Eröffnung der Hutten-Ausstellung in Bruchsal erwartet:
Wolfram Köberl, der Maler, der beim Wiederaufbau des Bruchsaler
Schlosses die kongeniale Rekonstruktion der berühmten barocken
Deckenfresken von Johann Zick schuf. Der Künstler, der in diesem
Jahr seinen 79. Geburtstag feiert, wird am Festakt der Ausstellungseröffnung
teilnehmen und am Tag darauf, am Samstag, den 29. April um 15.00
Uhr, in einer Sonderveranstaltung seine Fresken in den Prunkräumen
des Bruchsaler Schlosses zeigen.
Der Anlass:
Die große Ausstellung im Bruchsaler Schloss „Historische Ansichten
– Glanzvolle Aussichten. Die Bruchsaler Prunkräume vor der Zerstörung"
ist dem 300. Geburtstag des Fürstbischofs von Speyer, Franz Christoph
von Hutten gewidmet, Er vollendete 1760 die Bruchsaler Residenz;
er war der Auftraggeber für die Pracht dieser fürstlichen Appartements
und auch derjenige, der den Maler Johann Zick für die großartigen
Deckenfresken engagierte.
Als nach dem
Krieg das weit gehend zerstörte Bruchsaler Schloss so weit wieder
aufgebaut war, dass man den alten Glanz der Innenräume wieder
herstellen konnte, begann die schwere Suche nach einem geeigneten
Maler für die Rekonstruktion der Zick-Fresken. Man kann sich vorstellen,
wie schwierig es war, einen Künstler zu finden, der die Formensprache
eines Johann Zick und die Technik der Freskomalerei beherrschte!
Der damalige Leiter des Badischen Landesmuseums, Prof. Dr. Petrasch,
brachte den jungen Maler Wolfram Köberl aus Innsbruck ins Gespräch.
Dieser hatte damals, gerade einmal 24 Jahre alt, bereits ein virtuoses
Kuppelfresko hingelegt – ein überzeugendes neu-barockes Meisterstück
in einer Wallfahrtskirche. Die Arbeitsproben überzeugten alle
Beteiligten so sehr, dass Köberl 1966 den Auftrag für das Deckenbild
im Fürstensaal erhielt. 1968 vollendete er das Fresko, zügig arbeitend,
innerhalb eines Jahres: nach übereinstimmender Auffassung aller
eine kongeniale Nachschöpfung des zerstörten Zick-Gemäldes.
Es gab daher
keinen Zweifel, Wolfram Köberl auch die Wiederherstellung der
Deckenmalerei im Marmorsaal aufzutragen. 1970 erhielt er den Auftrag.
Der Maler folgte der alten Arbeitsweise so sehr, dass er, in klassischer
Freskotradition, nicht gelungene Partien eines Freskos nicht korrigierend
überarbeitete, sondern den Putz wieder herunter schlug und neu
malte – bei einigen Teilen bis zu drei Mal, ehe sie zu seiner
Zufriedenheit gelungen waren! So zog sich die Ausführung des großen
Freskos bis zum Jahre 1974 hin. Die Mühe lohnte sich: Es war kaum
zu glauben, wie sehr das neue Bild dem verloren gegangenen Original
entsprach. Schließlich kamen noch drei Bilder über den Türen des
Marmorsaales dazu, so genannte Supraporten. Rechtzeitig zur großen
Barockausstellung des Jahres 1981 war alles vollendet: Die großen
Säle des Bruchsaler Schlosses strahlten wieder in altem Glanz.
Eine Anekdote am Rande: Nicht alles im Bruchsaler Schloss folgt
den originalen Vorlagen von Johann Zick. Ein E ngel ist ein "echter
Köberl": Kopfhaltung und Blick weichen von der barocken Vorlage
ab – künstlerischer Eigensinn des modernen Malers.
Jetzt kehrt
der Künstler an den Ort seines langjährigen Wirkens zurück. Er
wird am 28. April zur Pressekonferenz und zur Ausstellungseröffnung
im Bruchsaler Schloss anwesend sein. Außerdem wird Wolfram Köberl
am Samstag, den 29. April um 15.00 Uhr im Rahmen einer Sonderveranstaltung
seine Fresken in den Prunkräumen des Bruchsaler Schlosses zeigen.
Thema werden die Bildinhalte sein, die Freskotechnik und die Entstehungsgeschichte.
Das Besondere: Köberl arbeitet bis heute in der handwerklichen
Tradition der Barockmaler. Für die Veranstaltung mit Wolfram Köberl
am 29. April ist Anmeldung erforderlich. (Telefon 0 72 51 / 74
26 32; Fax 0 72 51 / 74 26 43 oder per Mail: Imelda.kosalla@vbapf.fv.bwl.de.
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