Bruchsal

aktuelle Sonderführungen

Kinderführungen

Öffnungszeiten

 
Landeskunde online:
Schloss Bruchsal

 

 

Vor 200 Jahren zog Markgräfin Amalie von Baden ins Bruchsaler Schloss

Zu den zahlreichen Jubiläen in Bruchsal 2006 gehört auch der Umzug der Markgräfin

Nach dem Ende der fürstbischöflichen Residenz begann vor 200 Jahren die letzte glanzvolle Epoche im Bruchsaler Schloss. Markgräfin Amalie von Baden hatte nach dem Tod ihres Gemahls, des badischen Markgrafen Karl Ludwig, Schloss Bruchsal als Witwensitz erhalten. Am 22. März 1806 bezog sie die ehemalige Residenz der Fürstbischöfe von Speyer, die seit der Säkularisation 1803 im Besitz des Hauses Baden war. Die Heirat ihrer Töchter mit angesehenen Fürstenhäusern aus ganz Europa führte immer wieder berühmte Gäste nach Bruchsal, wo Amalie regelmäßig aufwändige Feste feierte.
Geboren 1754 als Prinzessin von Hessen-Darmstadt, hatte Amalie Friederike 1774 ihren Cousin, den badischen Erbprinzen Karl Ludwig von Baden (1755-1801) geheiratet und war kurz darauf an den badischen Hof übergesiedelt. Als "Schwiegermutter Europas" ging sie in die Geschichte ein, weil sie durch eine ausgefeilte Heiratspolitik fünf ihrer sechs Töchter mit einflussreichen Fürstenhöfen vermählte. Zu ihren Schwiegersöhnen gehörten der russische Zar Alexander I., der bayerische König Maximilian I. und der schwedische König Gustav IV. Als Gegnerin Napoleons allerdings versuchte sie die Hochzeit ihres Sohnes Karl mit Napoleons Nichte und späterer Adoptivtochter Stephanie de Beauharnais zu verhindern. Im Jahr der Hochzeit zwischen Karl und Stephanie, 1806, wurde Baden, seit 1803 Kurfürstentum, von Napoleon zum Großherzogtum erhoben - das 200-jährige Jubiläum dieses Ereignisses wird 2006 im ganzen Land gefeiert.
Im selben Jahr zog Amalie ins Bruchsaler Schloss, wo sie zunächst die nördliche Hälfte bewohnte. Die ehemalige fürstbischöfliche Residenz war 1803 an Baden gefallen und wurde ihr von Napoleon als Witwensitz zugeteilt. Eine Apanage von 120 000 Gulden jährlich erhielt sie dazu. Für erhöhten Komfort ließ sie im Erdgeschoss einige bauliche Veränderungen vornehmen. In den Räumen der Beletage, des repräsentativen Geschosses im Hauptbau, wurden nur kleinere Modernisierungen in der Ausstattung vorgenommen. Für Amalie wurde vor allem die bestehende Einrichtung mit "modernen" Möbeln ergänzt.
Zu den rauschenden Festen mit aufwändigen Inszenierungen, die sie im Schloss und Garten feierte, kam die Verwandtschaft aus ganz Europa. 1810, nachdem ihr Schwiegersohn König Gustav IV. aus Schweden vertrieben wurde, weilte die Familie ihrer Tochter Friederike in Bruchsal. Nach deren Scheidung von Gustav 1812 wohnte sie mit ihren Kindern ebenfalls im Schloss.
Das Ende der Ära Napoleons 1815 schließlich führte die siegreichen Monarchen der großen Koalition auf ihrem Heimweg von Paris nach Bruchsal, um Amalie zu besuchen. Ihr Schwiegersohn, Zar Alexander von Russland, gehörte ebenso dazu wie der König von Preußen und die Fürsten Metternich und Liechtenstein.
Der umfangreiche Fotobestand, in dem die Beletage-Räume des Bruchsaler Schlosses seit 1870 dokumentiert sind, zeugt auch von dieser letzten glanzvollen Zeit. Eine um 1930 entstandene Aufnahme des Schlafzimmers der Amalie im nördlichen Privatappartement zeigt das Bett, in dem sie 78-jährig am 28. Juli 1832 starb.
Vom 29. April bis 5. November 2006 wird das Foto in der Ausstellung "Historische Ansichten - Glanzvolle Aussichten. Die Bruchsaler Prunkräume vor der Zerstörung" zu sehen sein. Die Ausstellung zum 300. Geburtstag des Fürstbischofs Franz Christoph von Hutten steht unter der Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten Günther H. Oettinger und zeigt historische Fotografien der Beletage sowie erhaltene Möbel, Tapisserien und Gemälde der Bruchsaler Einrichtung.

Zum Jubiläum "200 Jahre Großherzogtum Baden" bieten die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg eine Sonderführung mit historischer Inszenierung im Bruchsaler Schloss und Schlossgarten an: "Krone wider Willen. Großherzogtum: Endlich groß! Oder….?" 16. April, 25. Mai, 4. Juni, 15. Juni und 24. September, jeweils 14.30h.

Der Veranstaltungskalender zum Jubiläumsjahr Bruchsal 2006 Ein Bild von einem Schloss - Eine Stadt mit Geschichte" ist erhältlich bei:

  • Besucherzentrum/Schlosskasse Bruchsal Tel. 07251 / 74-2661, Fax 07251 / 74-2664
  • Service Center Schloss Rastatt, Favorite und Bruchsal Tel. 07222 / 934170, Fax 07222 / 934171 Service-Center E-Mail: service@schloss-bruchsal.de (auch für die Buchung von Sonderführungen)
  • oder wie immer zentral beim Prospektservice der Staatlichen Schlösser und Gärten beim Staatsanzeiger-Verlag Tel.: 0711 / 66601-44, Fax: 0711 / 66601-34 E-Mail: prospektservice@staatsanzeiger.de


 

in Surfin Süden: Schloss Ludwigsburg

 

In Zusammenarbeit mit:

BadenWürttemberg


Zurück:
Startseite Übersicht Schlösser und Gärten
Register Impressum
ZUM
© Texte Schlösser und Gärten 2003
© Gestaltung Badische Heimat 2003