Kleine Sonderausstellung:
"Biologische Vielfalt erforschen und erhalten - Die Arbeit
des Naturkundemuseums Karlsruhe"
30.4. - 12.10.2008
Die wissenschaftlichen Abteilungen des Naturkundemuseums
forschen in vielen Projekten über den Umfang, die Bedeutung
und die Bedrohung der biologischen Vielfalt (= Biodiversität)
in unserem Land wie auch in anderen Regionen der Erde. Deutschland
richtet vom 19.-30. Mai 2008 die neunte UN-Naturschutzkonferenz
(COP 9) aus. Etwa 5000 Regierungsvertreter aus aller Welt
werden zu diesem Zweck in Bonn zusammenkommen. Diese Konferenz
ist das internationale politische Gremium zum "Übereinkommen
über die biologische Vielfalt", das 1992 beim "Erd-Gipfeltreffen"
in Rio de Janeiro beschlossen worden ist. 189 Staaten und
die Europäische Union (EU) haben es bislang unterzeichnet. Auch
die Wissenschaftler des Museums werden an der Konferenz
in Bonn teilnehmen, um dort einige ihrer Forschungs- und
Vermittlungsaktivitäten zum Thema Biodiversität vorzustellen. Gleichzeitig
nimmt das Naturkundemuseum Karlsruhe diese bedeutende UN-Konferenz
zum Anlass, in einer Ausstellung einen Einblick in die zahlreichen
Aktivitäten des Museums auf diesem Gebiet zu geben und dabei
den Inhalt und die gesellschaftspolitische Bedeutung des
Übereinkommens über die biologische Vielfalt deutlich zu
machen. Mit einer anschaulichen Präsentation und mit ausgewählten
Exponaten stellen die vier wissenschaftlichen Abteilungen
Botanik, Entomologie, Geowissenschaften und Zoologie eigene
Projekte vor. Das heimliche Verschwinden von Frosch und
Co. Ein zentraler Teil dieser Ausstellung macht auf das
dramatische Artensterben bei Amphibien aufmerksam. Neben
der Lebensraumzerstörung, Umweltgiften und eingeschleppten
fremden Arten bedroht seit einigen Jahren auch ein Pilz
weltweit die Bestände von Fröschen, Kröten und Schwanzlurchen.
Dadurch verschwinden jährlich mindestens 10 Amphibienarten
still und heimlich. In den letzten 20 Jahren hat die erfolgreiche
Zucht von im Vivarium gezeigten tropischen Fröschen und
Kröten zunehmend an Bedeutung gewonnen, da viele Arten,
die in Terrarien gehalten werden, in ihren natürlichen Populationen
immer stärker bedroht sind. War das Ziel zunächst, die Entnahme
der Tiere aus der Natur für die Terraristik zu vermeiden,
so können die Erfahrungen, die bei Haltung und Zucht gemacht
wurden, heute entscheidend für die Erhaltung vieler bedrohter
Froscharten sein.
In der Ausstellung zu sehen sind eigene Nachzuchten von
Pfeilgiftfröschen und ein sehr seltener Zuchterfolg: Kaulquappen
von Tropfenkröten. Darüber hinaus werden weitere Besonderheiten
wie bunte Baumkröten, Zipfelfrösche und die seltenen Iranischen
Bergbachmolche gezeigt.
Begleitend zur Ausstellung bietet das Naturkundemuseum
Karlsruhe einige besondere Veranstaltungen:
Eröffnung der
Ausstellung Dienstag, 29.4.2008, 18 Uhr Eintritt frei Amphibien
hautnah erleben - Schutz von Frosch und Co. Sonntag, 4.5.2008,
11 und 15 Uhr Vorführung mit lebenden Tieren von Johannes
Niederstraßer, Amt für Umwelt und Arbeitsschutz Karlsruhe Museumseintritt Öffentliche
Führungen: Sonntag, 18.5., 11 und 14 Uhr Sonntag 25.5.,
11 und 14 Uhr Samstag, 7.5., 15 Uhr Mittwoch, 14.6., 15
Uhr Kinderkurs "Von der Vielfalt des Lebens" für 6-8-Jährige:
8.5., 14.5. und 21.5., für 9- bis 12-Jährige: 15.5.2008,
jeweils um 15 Uhr Anmeldung: (0721) 175 2111, Materialkosten
inkl. Eintritt: 4 €,
Oberstufenvorträge "Mit Forschern im Dialog - Projekte
zur Biologischen Vielfalt am Naturkundemuseum Karlsruhe".
Speziell für die Oberstufe der Gymnasien bietet das Museum
eine Vortragsreihe zur Biodiversitätsforschung an.
An fünf Terminen stellen die Wissenschaftler des Hauses
in zwei Schulstunden persönlich ihre Projekte vor und stehen
für eine anschließende Diskussion zur Verfügung.
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