Nummern und Zeichen
Nummern und Zeichen definieren den Tatort in der fotografischen
Aufnahme. Die Nummerierung ist stets durchgängig, so dass
eine Nummer in allen Bildern für die gleiche Spur steht.
Dies ermöglicht später eine dreidimensionale Rekonstruktion
des Geschehens, sofern Aufnahmen aus unterschiedlichen Blickrichtungen
angefertigt wurden. Nummern bezeichnen einzelne Spuren und
als Zeichen sind jene Kennzeichnungen benannt, die wie z.
B. eine markierte Bremsspur bildprägende Wirkung haben und
einen Geschehensablauf visualisieren.
Spuren und Nummern können jedoch in unterschiedlichen Ebenen
auftreten. Zum einen in der Ebene des Tatorts als Markierungen
in der Umgebung und zum anderen im Bild, als nachträgliche
Eintragungen auf die Oberfläche des Fotos. Gerade in den
1940er und 1950er Jahren wurden mit leuchtend roter Tusche
Eintragungen auf die Bildfläche vorgenommen. Diese Eintragungen
besitzen, gleich ob sie zeichnerisch oder lediglich numerisch
sind, große Bedeutung für die Wirkung des Bildes. Die Bilder
werden durch sie inhaltlich transformiert und besitzen einen
beinahe collagenhaften Charakter. Diese Art der frühen Bildbearbeitung
verschwand gegen Ende der 1950er Jahre vermutlich dadurch
und wegen der schlechteren Lesbarkeit des Bildes.
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