Lächelnde Stühle und schwebende Lampen gibt es in der neuen
Sonderausstellung "DESIGN + EMOTION. Produkte, die Gefühle
wecken" des Badischen Landesmuseums vom 1.8. bis 2.11.2008
im Museum beim Markt zu entdecken. Die Ausstellung präsentiert
die Produktviel-falt der modernen Warenwelt und des aktuellen
Designs anhand von über 200 Objekten in einem neuen Blickwinkel:
Losgelöst von traditionellen Klassifizierungen wie Funktion,
Stil, Material oder Designer konzentriert sie sich allein
auf die Gefühle, welche die Produkte beim Betrachter auslösen
können und definiert die Grundlage des gängigen Begriffs
"Emotional Design".
Während
bei Gebrauchswaren früher die Funktion und eine angemessen
gute Form ausschlaggebend für den Kauf waren, reicht dies
heute nicht mehr aus. Bereits Anfang der 80er Jahre waren
Sinnlichkeit und Emotionalität Schlagworte der Designbewegung.
Die heute auf den Markt gebrachten Produkte sollen den Verbraucher
auf tiefster Gefühlsebene ansprechen und durch das Betrachten
oder sinnliche "Be-Greifen" bestimmte Empfindungen auslösen.
Die Ausstellung
ordnet aktuelle Erzeugnisse den sie weckenden Gefühlen zu
und lädt auf eine emotionale Entdeckungsreise durch die
Themengruppen Neugier, Überraschung, Heiterkeit und Freude,
Selbstinszenierung und Ich-Gefühl, Wohlgefühl, Unbehagen
sowie Enttäuschung und Ärger ein. Die Besucher erleben ein
Wechselbad der Gefühle und können beim Betrachten und Ausprobieren
ihre eigenen Emotionen beobachten.
Produkte, deren äußere Form keinerlei Hinweis auf ihre
Funktion gibt oder durchsichtige Geräte mit ungewöhnlichen
Einblicken machen neugierig. Überraschende Wirkung besitzen
Waren, die der "gelernten" Erwartung des Betrachters widersprechen,
wie beispielsweise eine in der Luft auf ihrem Kabel schwebende
Lampe oder ein massiv anmutender, aber extrem leichter Holzstuhl.
Heiterkeit und Freude sind die am stärksten positiv besetzten
Gefühle. So bestechen die "Smiling products", zuweilen surreale
Kombinationen aus Lebewesen und Funktionsobjekten - wie
Flaschenöffner mit Gesicht oder knallbunte comicartige Sitzgelegenheiten
- tatsächlich mit einem "Lächeln". Durch klangvolle Namen
und angenehme Oberflächen zeichnen sich Produkte aus, die
Wohlgefühl hervorrufen sollen. Oft kann der Verbraucher
diese durch Farb- und Lichtspiele seiner Tagesstimmung anpassen.
Ein Teppich in Silhouettenform eines Mordopfers oder Süßigkeiten
mit eingelegten Heuschrecken rufen hingegen Unbehagen hervor.
Designer mit bekannten Namen wie Philippe Starck, Michele
de Lucchi, Guido Venturini, oder Stefano Giovannoni sind
ebenso mit Arbeiten vertreten wie Hella Jongerius, Joris
Laarmann, Marten Baas, Marcel Wanders. Daneben präsentiert
die Ausstellung auch Objekte von Ronan Bourroulec, Dominic
Wilcox, Vogt+Weizenegger sowie von weiteren jungen Designern
der aufstrebenden Berliner Designerszene.
Es wird ein vielseitges Begleitprogramm mit Designer-Gesprächen,
After-Work-Führungen und Events angebo-ten. Die Hochschule
für Gestaltung Karlsruhe begleitet die Ausstellung mit einem
Seminar.
Zur Ausstellung erscheint eine Begleitpublikation mit zahlreichen
Abbildungen.
Bild: T Party Vase. Design: Ototo. Vertrieb: Monkey
business, Tel Aviv 2005. Foto © BLM. Text © BLM
|