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Freiburg baroque
Johann Christian Wentzinger und seine Zeit (1710-1797)

Der dreihundertste Geburtstag von Johann Christian Wentzinger (1710 - 1797) ist Anlass für eine große Retrospektive im Augustinermuseum und im Museum für Stadtgeschichte. Unter dem Titel „Freiburg baroque. Johann Christian Wentzinger und seine Zeit“ ist sie vom 27. November bis zum 6. März zu sehen.

Der vielseitig begabte Freiburger Barockkünstler war als Bildhauer, Maler und Architekt tätig und gehört zu den bedeutenden deutschen Künstlern des 18. Jahrhunderts. In einer modernen, stimmungsvollen Inszenierung repräsentieren Objekte der Sammlung und zahlreiche prominente Leihgaben aus Deutschland, der Schweiz und Österreich Wentzingers Œuvre. Neben den Werken steht ihr Entstehungsprozess im Mittelpunkt der Ausstellung. Besonders bemerkenswerte Exponate sind zwei einzigartige historische Modelle: Ein Architekturmodell der Kuppel der Benediktiner-Stiftskirche in St. Gallen mit Entwurfszeichnungen des Deckengemäldes sowie ein Modell des Gerüsts, das für die Ausgestaltung der Kuppel erforderlich war. Zeichnungen und plastische Modelle veranschaulichen Wentzingers Arbeitsprozesse und planerische Präzision. Werke wichtiger Zeitgenossen werden zum Vergleich herangezogen und zeigen Wentzingers Einfluss auf andere Künstler.

Ein besonderes Exponat und zugleich zweiter Ausstellungsort ist das Wentzingerhaus. Am Münsterplatz baute der Künstler sein repräsentatives Wohnhaus, das heute das Museum für Stadtgeschichte beherbergt. Maskenköpfe zieren die Fassade und ein farbenprächtiges Deckengemälde empfängt die Besucher im herrschaftlichen Treppensaal. In den ehemaligen Wohnräumen werden Archivalien zu Leben und Werk des Künstlers präsentiert.
Auf besondere Weise ist Johann Christian Wentzinger mit dem Freiburger Münster verbunden. Als großherziger Stifter schon zu Lebzeiten geehrt, setzte er das städtische Armenspital als Universalerben seines beträchtlichen Vermögens ein. Das verstand er als Werk der christlichen Nächstenliebe und Vorsorge für sein Seelenheil. Auch zwei seiner Hauptwerke - das Rodtsche Grabmal und der Taufstein - befinden sich im Münster und werden im Rahmen der Ausstellung erläutert.

Die Ausstellung wird gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung, der Adelhausenstiftung und dem Freundeskreis Augustinermuseum. Leihgeber sind unter anderem die Erzdiözese Freiburg und zahlreiche Kirchengemeinden der Region, die Adelhausenstiftung und die Heiliggeistspitalstiftung (beide im Verbund der Stiftungsverwaltung Freiburg), die katholische Administration St. Gallen (Schweiz), das Frankfurter Liebieghaus, das Bayerische Nationalmuseum und die Staatlichen Museen zu Berlin. Erzbischof Robert Zollitsch ist Schirmherr der Ausstellung.

Zu „Freiburg baroque“ gibt es ein umfangreiches Vermittlungsangebot für Gruppen, Kindergärten und Schulklassen sowie öffentliche Veranstaltungen für Erwachsene und Familien. Eine Broschüre in deutscher, englischer und französischer Sprache führt durch die Ausstellung. Für Kinder wurde ein eigenes Begleitheft entwickelt, das eine spielerische Herangehensweise an das Thema ermöglicht. Dieses und ein Audioguide stehen in deutscher Sprache zur Verfügung. Der Katalog zur Ausstellung erscheint im Deutschen Kunstverlag und ist für 29,80 Euro erhältlich.

Bilder im Text:
J.C. Wentzinger, Selbstportrait mit Skizzenmappe, um 1760. © Städtische Museen Freiburg, Leihgabe der Heiliggeistspitalstiftung, Foto: Jean Jeras
J.C. Wentzinger oder Umkreis, Sopraporte mit Allegorien der Wissenschaft, 3. Viertel 18. Jhd.
© Städtische Museen Freiburg, Foto: Hans-Peter Vieser

Bilder:

Künstlerhaus     Skulptur und Malerei     Architektur


credits:

Icon in Leiste:
Karl Heilmann, Blick aufs
Freiburger Münster
von Osten. Augustinermuseum.
Foto: kulturer.be
Text & Bilder dieser Seite:
Augustinermuseum Freiburg

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