Jürgen Sutter lebt und arbeitet seit einigen Jahren als
wissenschaftlicher Mitarbeiter an der ETH Zürich und hat
in mehr als zehn Jahren intensiver Arbeit Worte und Redewendungen
seines Heimtortes Opfingen bei Freiburg gesammelt. Das bebilderte
Wörterbuch enthält neben einem alphabetischen Teil
auch ein Verzeichnis des Wortschatzes nach Sachgruppen, wie den
Haustieren, den Zeitangaben, zu Essen und Trinken usw. Mit einem
anderen Verzeichnis lässt sich der Dialekt von der Standardsprache
her er
schließen. Schaut man unter »dennoch« nach,
findet man die Opfinger Einträge: »ainewääg,
droz, droz- däm«. Der ehemalige Leiter der Forschungsstelle
zum Badischen Wörterbuch an der Universität Freiburg,
Rudolf Post, ordnet den Opfinger Dialekt als den nördlichsten
Vertreter des Hochalemannischen ein. Das von ihm mitherausgegebene
und hervorragende »Alemannische Wörterbuch« kann
nicht alle feinen Verästelungen der Sprachgrenzen aufzeigen.
Umso wertvoller erscheint in diesem Zusammenhang die langjährige
intensive und detailversessene Arbeit von Sutter.
Auf lokaler Ebene machen sich gleich ihm zahlreiche »Wörtersammler« an
die Arbeit, um die sprachliche Vielfalt zu dokumentieren - eine
Vielfalt, die, wie auch Sutter feststellt, in den nächsten
Jahrzehnten wohl verloren gehen wird. Ein Sammler ist Philipp
Schmid aus Ay, der den sprachlichen Schätzen des Höchenschwander
Bergs nachspürt (Deutsch für Anfänger, 20073,
Selbstverlag) oder auch Bruno Jäger mit seiner »Wörtersammlung« des
alemannischen Dialekts von Kappel-Grafenhausen (Gemeindeverwaltung
Kappel-Grafenhausen, 07822 / 8630, 5 €).
Es ist nicht mehr als Recht, dass Sutter für sein verdienstvolles
Werk den Landespreis für Heimatforschung erhalten hat. Als
Wikipedia-Administrator (als.wikipedia.org) wachte er weiterhin über
die bisher 5000 Einträge auf der alemannischen Internetseite
und sorgt auch in diesem modernen Medium dafür, dass nicht
nur sein Opfinger Dialekt eine Plattform behält und erhält.
Hubert Matt-Willmatt
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