Was man hat, das muss man zeigen und auch schriftlich dokumentieren.
Kurz zusammengefasst ist dies das Ergebnis des vorliegenden
detaillierten und reich bebilderten (Bestands-)Kataloges über
die Sammlung Max Laeuger in Lörrach. Das in Satz, Gestaltung,
Graphik und Einband sehr ansprechend gestaltete Heft widmet sich
einer der großen Künstlerpersönlichkeiten des
frühen 20. Jahrhunderts: Max Laeuger. Mit der Vielseitigkeit
seines Werkes gehört der Keramiker Max Laeuger (1864–1952)
zu den großen Künstlerpersönlichkeiten des frühen
20. Jahrhunderts; er gehört darüber hinaus zu den bedeutendsten
europäischen Erneuerern keramischer Kunst zu Beginn des
20. Jahrhunderts. Max Laeuger war Maler, Zeichner, Baumeister,
Innenarchitekt und auch Gartengestalter, vor allem aber Keramiker.
Anlässlich des bevorstehenden 150. Geburtstages des Künstlers
im Jahr 2014 ist rechtzeitig zu diesem Ereignis die 13. Ausgabe
in der Reihe der „Lörracher Heft e“ erschienen.
Markus Moehring, der Museumsleiter, gibt einen Überblick über
den Lebensweg Max Laeugers und dessen Sammlung im Museum am Burghof.
Die Kunsthistorikerin Elke Seibert schildert ihre Eindrücke
im Vorfeld der Arbeiten zum vorliegenden Bestandskatalog. Elisabeth
Kessler-Slotta beleuchtet das Werk Max Laeugers als Keramiker. „Mit
seinem grandiosen, im Laufe von mehr als 50 Jahren entstandenem
Oeuvre hat er Grundlagen entwickelt, die ihn als Wegbereiter
der modernen Keramik auszeichnen“, schreibt Elisabeth Kessler-Slotta.
Die Autorin konstatiert in ihrem 40 Seiten umfassenden Beitrag
abschließend: „Max Laeugers keramisches Werk ist
mit 521 Arbeiten in der Sammlung des Museums am Burghof seiner
Heimatstadt Lörrach umfassend dokumentiert, keine andere
museale Kollektion erreicht weder quantitativ noch qualitativ
diesen herausragenden Rang“. „Max Laeuger: die Kunsthandbücher,
sein Künstlertum und die Moderne“, ist ein weiterer
Beitrag von Elke Seibert überschrieben.
Mit dem Thema „Kunst und Natur – eine Einheit im
Werk Max Laeugers“ setzt sich Jens-Ole Rey auseinander.
Berthold Hänel widmet sich den Engel- Darstellungen in Max
Laeugers Werk. Engel spielen nicht nur in der Literatur eine
Rolle, noch ausgeprägter erscheinen sie in der bildenden
Kunst, dies wird auch in Max Laeugers Werk deutlich. Bertold
Hänel geht der Frage nach, warum Max Laeuger besonders auf
seinen Fliesen Engel dargestellt hat? Es existieren bedauerlicherweise
nur spärliche Hinweise zu diesem Bildthema. Ulrike Konrad
informiert die Leser über die Geschichte der Max Laeuger-Sammlung
im Museum am Burghof und Elke Seibert schließt den Band
mit einem umfassenden Inventarverzeichnis (Kunstkeramik, Gemälde,
Zeichnungen und Grafik), das auf der Basis von Daten zum Sammlungsbestand
aus der elektronischen Datenbank des Museums, die in den Jahren
2007 bis 2010 systematisch gemäß den Standards des
Hauses inventarisiert worden sind. Somit liegt ein wissenschaftlich
profunder Bestandskatalog vor, der die Werke Max Laeugers im
Lörracher Museum am Burghof erstmals vollständig dokumentiert
und so einem breiten kunstinteressierten Publikum zugänglich
macht. Auch diejenigen, die das Werk Max Laeugers zu kennen meinen,
werden den Katalog mit Gewinn studieren.
Ein Augenschmaus für jeden Freund der Keramik sind die
beigesteuerten Bilder des Fotografen Th omas Dix aus Grenzach-Wyhlen.
Bei allen Beiträgen spürt man die sehr persönliche
Auseinandersetzung der Autoren mit dem Werk Max Laeugers durch
das persönlich ausgewählte Thema. Das Heft wird seinen
Wert und Platz behalten: als fundierte und informative Gedenk-
und Festschrift zum 60. Todestag des vielseitig begabten Künstlers
im Jahr 2012 und zum 150. Geburtsgag Max Laeugers zwei Jahre
später. So bleibt auch der 13. Ausgabe der „Lörracher
Hefte“ zu wünschen, dass es breites Interesse weckt.
Das Museum am Burghof hat hier einmal mehr eine äußerst
sorgfältige und wertvolle Arbeit vorgelegt, die in der Reihe
der Lörracher Hefte sehr gut aufgehoben ist.
Was die Leser vielleicht vermissen werden, ist eine Kurzbiographie
aller beteiligten Autoren und eine Antwort auf die Frage, warum
es den Max-Laueger- Preis für Keramiker aus Deutschland,
Frankreich und der Schweiz nicht mehr gibt?
Elmar Vogt
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