Rezensionen


 

Markus Moehring und Elke Seibert (Herausgeber): Max Laeuger – Die Sammlung in Lörrach.
Bestandskatalog Museum am Burghof, Rote Schriftenreihe des Museums am Burghof, Lörracher Hefte [13] Lörrach: Verlag Waldemar Lutz, 2011, 132 Seiten, ISBN 978-3-922107-90-3, € 15,–

Markus Moehring und Elke Seibert (Herausgeber): Max Laeuger – Die Sammlung in Lörrach

Was man hat, das muss man zeigen und auch schriftlich dokumentieren.

Kurz zusammengefasst ist dies das Ergebnis des vorliegenden detaillierten und reich bebilderten (Bestands-)Kataloges über die Sammlung Max Laeuger in Lörrach. Das in Satz, Gestaltung, Graphik und Einband sehr ansprechend gestaltete Heft widmet sich einer der großen Künstlerpersönlichkeiten des frühen 20. Jahrhunderts: Max Laeuger. Mit der Vielseitigkeit seines Werkes gehört der Keramiker Max Laeuger (1864–1952) zu den großen Künstlerpersönlichkeiten des frühen 20. Jahrhunderts; er gehört darüber hinaus zu den bedeutendsten europäischen Erneuerern keramischer Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Max Laeuger war Maler, Zeichner, Baumeister, Innenarchitekt und auch Gartengestalter, vor allem aber Keramiker. Anlässlich des bevorstehenden 150. Geburtstages des Künstlers im Jahr 2014 ist rechtzeitig zu diesem Ereignis die 13. Ausgabe in der Reihe der „Lörracher Heft e“ erschienen.

Markus Moehring, der Museumsleiter, gibt einen Überblick über den Lebensweg Max Laeugers und dessen Sammlung im Museum am Burghof. Die Kunsthistorikerin Elke Seibert schildert ihre Eindrücke im Vorfeld der Arbeiten zum vorliegenden Bestandskatalog. Elisabeth Kessler-Slotta beleuchtet das Werk Max Laeugers als Keramiker. „Mit seinem grandiosen, im Laufe von mehr als 50 Jahren entstandenem Oeuvre hat er Grundlagen entwickelt, die ihn als Wegbereiter der modernen Keramik auszeichnen“, schreibt Elisabeth Kessler-Slotta. Die Autorin konstatiert in ihrem 40 Seiten umfassenden Beitrag abschließend: „Max Laeugers keramisches Werk ist mit 521 Arbeiten in der Sammlung des Museums am Burghof seiner Heimatstadt Lörrach umfassend dokumentiert, keine andere museale Kollektion erreicht weder quantitativ noch qualitativ diesen herausragenden Rang“. „Max Laeuger: die Kunsthandbücher, sein Künstlertum und die Moderne“, ist ein weiterer Beitrag von Elke Seibert überschrieben.

Mit dem Thema „Kunst und Natur – eine Einheit im Werk Max Laeugers“ setzt sich Jens-Ole Rey auseinander. Berthold Hänel widmet sich den Engel- Darstellungen in Max Laeugers Werk. Engel spielen nicht nur in der Literatur eine Rolle, noch ausgeprägter erscheinen sie in der bildenden Kunst, dies wird auch in Max Laeugers Werk deutlich. Bertold Hänel geht der Frage nach, warum Max Laeuger besonders auf seinen Fliesen Engel dargestellt hat? Es existieren bedauerlicherweise nur spärliche Hinweise zu diesem Bildthema. Ulrike Konrad informiert die Leser über die Geschichte der Max Laeuger-Sammlung im Museum am Burghof und Elke Seibert schließt den Band mit einem umfassenden Inventarverzeichnis (Kunstkeramik, Gemälde, Zeichnungen und Grafik), das auf der Basis von Daten zum Sammlungsbestand aus der elektronischen Datenbank des Museums, die in den Jahren 2007 bis 2010 systematisch gemäß den Standards des Hauses inventarisiert worden sind. Somit liegt ein wissenschaftlich profunder Bestandskatalog vor, der die Werke Max Laeugers im Lörracher Museum am Burghof erstmals vollständig dokumentiert und so einem breiten kunstinteressierten Publikum zugänglich macht. Auch diejenigen, die das Werk Max Laeugers zu kennen meinen, werden den Katalog mit Gewinn studieren.

Ein Augenschmaus für jeden Freund der Keramik sind die beigesteuerten Bilder des Fotografen Th omas Dix aus Grenzach-Wyhlen. Bei allen Beiträgen spürt man die sehr persönliche Auseinandersetzung der Autoren mit dem Werk Max Laeugers durch das persönlich ausgewählte Thema. Das Heft wird seinen Wert und Platz behalten: als fundierte und informative Gedenk- und Festschrift zum 60. Todestag des vielseitig begabten Künstlers im Jahr 2012 und zum 150. Geburtsgag Max Laeugers zwei Jahre später. So bleibt auch der 13. Ausgabe der „Lörracher Hefte“ zu wünschen, dass es breites Interesse weckt. Das Museum am Burghof hat hier einmal mehr eine äußerst sorgfältige und wertvolle Arbeit vorgelegt, die in der Reihe der Lörracher Hefte sehr gut aufgehoben ist.

Was die Leser vielleicht vermissen werden, ist eine Kurzbiographie aller beteiligten Autoren und eine Antwort auf die Frage, warum es den Max-Laueger- Preis für Keramiker aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz nicht mehr gibt?

Elmar Vogt

4/2012
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