Rezensionen


 

Giuvan – Eine Heimkehr ins Mendrisiotto.
Zum Gedenken an Marcel Wunderlin. Novelle.
Edizioni W Basel-Lugano, 2011, Broschur, 104 Seiten, 20 Illustrationen, zum Teil in Farbe 27,50 SFr. ISBN 978-3-905404-58-6

Am 24. März vor 90 Jahren wurde Marcel Wunderlin in Liestal (Basel-Landschaft ) geboren. Zwei Tage vor seinem überraschenden Tod im November 1987 hatte er im Manuskript eine Novelle abgeschlossen, die nun postum erscheint. Die Geschichte spielt in Marcel Wunderlins geliebten Tessin, gewisse autobiografische Züge sind erkennbar. Das Buch enthält zusätzlich einige Tessiner Verse und ist illustriert mit einigen Reproduktionen aus dem bildnerischen Schaff en des vielseitigen Marcel Wunderlin. Der sehr persönlichen Novelle folgt eine Auswahl lyrischer Verse, die Marcel Wunderlins große Affinität zum Tessin ebenfalls veranschaulichen.

Marcel Wunderlin lebte von 1921 bis 1987 in Liestal und war vielseitig als Grafiker, Redaktor bei Radio DRS und feinfühliger Autor und Künstler. Zu den beliebtesten Radiosendungen von Marcel Wunderlin gehörten „Land und Lüt“, „Volk und Völker“ und „Feld und Stall“. Über 300 Mal wurde auch die Sendung „E Chratte voll Platte“ ausgestrahlt. Unter dem Titel „Gedanke“ veröffentlichte er seinen ersten Gedichtband.

Für sein vielseitiges Werk und Schaff en wurde Marcel Wunderlin beim Hebelabend am 3. Mai 1986 mit der Johann Peter Hebel-Gedenkplakette der Gemeinde Hausen im Wiesental ausgezeichnet. „Mir messe nit de Bekanntheitsgrad, mir wenn mit de Uszeichnig die Lüt belohne, wo sich in vielsitiger Art und Wies übers normale Maß use für unseri Region isetze dien, die sich für d’ Landschaft und ihri Lüt Verdienst im Sinn und Geist von J. P. Hebel erworbe hen“, betonte Bürgermeister Karl Heinz Vogt bei der Auszeichnung beim Hebelabend vor 25 Jahren.

Dem Dichter und Programmschaff enden beim Radio, Marcel Wunderlin, geht es darum, „mit seinem Wort auf Werte hinzuweisen, ohne die unser Leben armselig wäre“, nämlich Werte wie Güte, Freundschaft , Naturverbundenheit und Sorgfalt bei der Benützung der Sprache, sagte Julian Dillier in seiner Laudatio auf den Geehrten.

Elmar Vogt

4/2012
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