»Baden und Württemberg« im
Kleinen - so könnte man treffend den 1974 aus badischen
und württem- bergischen Teilen entstandenen, rund um die
Stadt Pforzheim gelegenen Enzkreis bezeichnen. Konstantin Huber,
der Leiter des Kreisarchivs, hat ein hervorragend ausgestattetes
aktuelles und historisches Porträt des Landkreises und seiner
28 zugehörigen Städte und Gemeinden vorgelegt. Nach
einer Einführung in die Flora, Fauna mit Beschreibung der
ganz verschiedenen Kulturräume spannt sich der Bogen der
historischen Beiträge von der Steinzeit über das
Mittelalter und die Neuzeit bis zur Kreisreform 1973. Dabei
werden nicht nur die Grundzüge der geschichtlichen Entwicklung
geschildert und veranschaulicht anhand von lokalen Besonderheiten,
sondern es gelingt auch, komplexere Zusammenhänge und Strukturen
gut verständlich darzustellen (zum Beispiel in dem Mittelalter-Beitrag
von Konstantin Huber).
Am umfangreichsten ist der folgende Teil über den Enzkreis
heute. Vielfältig und lebendig wird er präsentiert
in den Beiträgen unter anderem über die Kreisverwaltung,
Wirtschaft und Verkehr, soziale Einrichtungen, Kirche und Schule,
kulturelle Einrichtungen und Vereine und die zahlreichen Kunst-
und Kulturschätze. Sogar der Mundart ist ein eigenes Kapitel
gewidmet, in dem die regionalen und lokalen Unterschiede sorgfältig
herausgearbeitet sind.
Im letzten Teil stellt Huber die Städte und Gemeinden mit
historischen Kurzporträts vor. Auch wenn man sich diese
gerne noch etwas ausführlicher gewünscht hätte,
so muss der große Informationswert des gesamten Bandes,
der bewusst keine amtliche Kreisbeschreibung sein kann und will,
hervorgehoben werden. Dazu tragen auch die hochwertigen Fotografien
von Günter Beck sowie aussagestarke Karten und Schaubilder
bei. Ein Personen- und Ortsregister rundet den gelungenen Band
ab.
Martin Frieß |