Der Geist der Romantik in der Architektur


Im Jahr der Rheinromantik setzt das Landesmuseum Koblenz den Schwerpunkt auf die vielfältigen Aspekte des Bauens und der Architektur im 19. Jahrhundert. Im Zentrum steht dabei die in Jahrhunderten gewachsene Kulturlandschaft am Mittelrhein. Sie erlebte im 19. Jahrhundert eine neue große Blüte. Der Wiederaufbau vieler zerstörter Burgen, dem sich als erste die Hohenzollernprinzen widmeten, aber auch phantasievolle, an vergangene Baustile anknüpfende Neuschöpfungen prägen bis heute entscheidend die Vorstellungen vom romantischen Rhein.
 

Eine Ausstellung im Landesmuseum Koblenz

3.7. - 17.11. 2002

Die Ausstellung zeigt zum einen die Werke der großen preußischen Baumeister Karl Friedrich Schinkel und Friedrich August Stüler, aber auch der bedeutenden Architekten aus dem Rheinland, wie Johann Claudius von Lassaulx und Ernst Friedrich Zwirnen. Sie führt die vielfältigen Bauvorhaben im 19. Jahrhundert am Mittelrhein vor Augen: Neben Burg- und Schlossanlagen sind dies Kirchen, Hotels und Villen, aber auch Fabrikgebäude, Tunnel- und Brückenbauten als Manifestationen des technischen Fortschritts.

Das wirtschaftlich erstarkende Bürgertum imitierte in seinem Streben nach gesellschaftlichem Aufstieg die Bautätigkeit des Adels. Wer keine Burgruinen erwerben und ausbauen lassen wollte, ließ sich phantasievolle Villen mit Erkern und Zinnen ans Rheinufer oder auf die Anhöhen setzen.

Die Rückbesinnung auf vergangene Zeiten machte auch vor der Innenraumgestaltung nicht halt: Die neu entstandenen Rittersäle, Jagdzim-mer und Salons wurden mit wertvollen Samm-lungen von Rüstungen, Gläsern, Fayencen und Gemälden gefüllt.

Die Künstler der Romantik, allen voran Lite-raten und Maler, empfanden das Mittelrheintal als einen großen Landschaftsgarten. Im Laufe des Jahrhunderts erhielten Städte, Schlösser und die Sommerresidenzen der Industriebaro-ne öffentliche und private Parkanlagen, die eine enge Verbindung zwischen Architektur und Natur herstellten.

In den Befreiungskriegen gegen Napoleon hatte man den Rhein als den deutschen Strom erkannt. Neben dem Kölner Dom, dessen Fertigstellung zur patriotischen Aufgabe erwuchs, setzte man mit dem Steinschen Turm in Nassau und dem wiedererrichteten Königstuhl in Rhens wichtige nationale Symbole. Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die-ser Gedanke weiter und gipfelte in den Nationaldenkmälern am Niederwald und am „Deutschen Eck" in Koblenz.

Anhand von mehr als 300 Objekten - darunter Möbel, Modellbauten, Veduten, Architekturzeichnungen, Skulpturen, Gläser und Porzellan - zeigt die Ausstellung, wie sich der Geist der Romantik in der Architektur des 19. Jahrhunderts ausprägte. Ein computergeneriertes Modell von Schloss Stolzenfels ermöglicht dem Besucher nachzuvollziehen, wie eine Burg von ihrem mittel-alterlichen Bauzustand über Zerstörung und Wiederaufbau im 19. Jahrhundert ihren Charakter veränderte.

Die vom Landesmuseum Koblenz und Burgen, Schlösser; Altertümer Rheinland-Pfalz gemein-sam erarbeitete Ausstellung wird durch die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur gefördert.

Zur Ausstellung erscheinen ein reich bebilderter Begleitband "Der Geist der Romantik in der Architektur - Gebaute Träume am Mittelrhein" und die originalgetreue, limitierte Wiederauflage des Brettspiels „Rheinreise" aus dem 19. Jahrhundert (erhältlich im Landesmuseum Koblenz).

zur Ausstellung

Seite im Frame ?
Hier klicken für Vollbild

im Detail:

weiter:

siehe auch:

Impressionen von Stolzenfels -
Aquarelle von Caspar Scheuren

zurück:


Zurück:
Startseite - Kultur
Register - Impressum
zur ZUM
© Badische Heimat 2002