Kurpfälzisches Museum Heidelberg:Das Kunstwerk des Monats |
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Mai 2001 |
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HAP Grieshaber (1909 - 1981): Vogelmenschen |
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HAP Grieshaber gehörte beispielhaft zu denen, die sich früh, bewusst und immer deutlich von den unverbindlichen Seiten des Informel der 50er Jahre abgrenzten, er setzte sich mit seiner Kunst mit einer keineswegs immer harmonischen Realität auseinander. |
| Grieshaber setzt als „homme engagé", wie er sich
selbst nennt, sein Messer überall dort an, wo es einen Anlass gibt,
wo „der Gegenstand drängt".
Grieshaber hat sich bereits als junger Künstler für den Holzschnitt, die älteste graphische Technik, entschieden. Er hat an die expressionistische Tradition des Holzschnitts angeknüpft und zugleich weiter zurückgegriffen bis zu ihrem Ursprung in der altdeutschen Kunst, da der Holzschnitt als Flugblatt von Hand zu Hand ging. Für Grieshaber, den gelernten Schriftsetzer und Typographen, war der Holzschnitt eigentlich kein Sammelobjekt für Liebhaber, er hat systematisch das Format vergrößert, ihn dem Wandbild ebenbürtig gemacht. Der Antifaschist Grieshaber hat ihn als politisches Manifest eingesetzt gegen Gewalt und Unterdrückung, in zahllosen Plakaten, in seiner Zeitschrift „Der Engel der Geschichte" oder in seinem Triptychon der „Afrikanischen Passion" von 1960, und er hat dem kantigen, harten Material immer wieder ungewohnt zarte lyrische Töne abgerungen. Die „Vogelmenschen" stammen aus einer Auswahlmappe (65 Exemplare, 1960) mit fünf Holzschnitten auf Werkdruckpapier. Die vier anderen Blätter zeigen einen Elefanten, einen Adler, ein Pferd, ein Boot. Auf den Darstellungen füllen Mensch und Tier in friedlicher Koexistenz die Formate. Sechs Menschen und fünf große Vögel, von den Menschen unter den Armen getragen, reihen sich rhythmisch auf dem Querformat an- und ineinander. „Die Dunkle Welt der Tiere" beschwört den mythischen und kulturellen Urbereich, in dem der Mensch noch Bruder und freundlicher Herr der Tiere war. Angelika Dirscherl |
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| HAP Grieshaber: Vogelmenschen. 1960 Holzschnitt, 325 x 517 mm. Blatt aus der Mappe "Die dunkle Welt der Tiere" Kurpfälzisches Museum, Inv. Nr. S 7173 Textvorlage: Kurpfälzisches Museum, Angelika Discherl |
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