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Kunstwerke des Monatsim Kurpfälzischen Museum Heidelberg |
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Mai |
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Willi Müller-Hufschmid: Kartenspieler, um 1948
Heidelberg, Kurpfälzisches Museum Willi Müller-Hufschmid begann 1908 sein Kunststudium im Alter von 18 Jahren an der Karlsruher Kunstadakemie, freundete sich dort mit Rudolf Schlichter an, hatte Kontakt zu den Mitstudenten Karl Hubbuch und Georg Scholz und gab sie wie diese provokant antiakademisch und antibürgerlich. Als er nach dem Ersten Weltkrieg 1921 aus sechsjähriger russischer Kriegsgefangenschaft in sibirischen Lagern nach Karlsruhe zurückkehrte, beschäftigte er sich zunächst autodidaktisch mit Stillleben und Landschaften, bis er 1923 sein Kunststudium als Meisterschüler bei Hermann Goebel, einem Vertreter der realistischen Malerei im Sinn Gustave Courbets, aufnahm. Ende der 20er Jahre, als erste Ausstellungserfolge einsetzten, gehörte Müller-Hufschmid neben Hubbuch, Scholz und Schnarrenberger zu den führenden Vertretern der Neuen Sachlichkeit in Karlsruhe. Der drastische Realismus dieser Richtung, der die nüchternen Beobachtungen in der Umgebung im Bild überdeutlich und ungeschönt wiedergibt, verbindet sich zeitweise mit bitteren sozialkritischen Aussagen, so dass es oftmals zu grober, schockierender Darstellung menschlicher Charaktere kommt. In den 30er Jahren lockerte sich sein Stil, Konturen wurden weicher, der Farbauftrag pastos. Nachdem er in den 20er Jahren Motive und Personen aus der alltäglichen Umgebung verwendet und einen besonderen Schwerpunkt auf Selbstbildnisse gelegt hatte, fand er nun Interesse an mystischen und metaphysischen Phänomenen.
Ab 1933 wurden seine Bilder jedoch bei Ausstellungen zurückgewiesen,
ließen sich auch nicht mehr verkaufen und blieben zusammen mit den
Zeichnungen unveröffentlicht in seinem Atelier, wo sie 1944 bei einem
Bombenangriff verbrannten. |
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Müller-Hufschmids finanzielle Lage spitzte sich dramatisch zu, als
seine Frau Verena Hufschmid, die er 1922 geheiratet hatte und die für
den Lebensunterhalt sorgte, schwer erkrankte und 1942 starb. 1941
1947 lebte er in Konstanz, zunächst als Bühnenbildner und Theatermaler,
dann als dienstverpflichtet als Schrankenwärter bei der Reichsbahn.
In dieser Zeit entstanden ausschließlich Zeichnungen, einzigartige
Zeugnisse seiner Ängste, Visionen und Obsessionen, in denen er eine
eigentümliche fantastische Bildwelt entwickelt. Dämonische Köpfe,
vergrößerte und verselbständigte Teile des menschlichen
Körpers spiegeln seine bedrückende Situation und seinen inneren
Aufruhr. Die bloße Abbildung der Realität ist in diesen Visionen
nicht mehr möglich, die Vielschichtigkeit der inneren Bilder kommt in
der Vielschichtigkeit der Malweise und in der transparenten Gestaltung
verschiedener Bildebenen zum Ausdruck.
1947 kehrte der Künstler nach Karlsruhe zurück und führte als freischaffender Künstler die stilisierende Tendenz seiner späten Konstanzer Zeit weiter. Sein neuer, eigenständiger Stil führte ihn Schritt für Schritt zur Abstraktion: Gegnständliche Bildformen lösen sich auf, Körper werden fragmentiert und in eine rein bildimmanente Ordnung gesetzt, gegenständliche und ungegenständliche Formen durchdringen sich. Mitte der 50er Jahre wandelte sich seine abstrakte Bildsprache entscheidend. Durch Vereinfachung und Verdichtung, besonders aber durch die farbliche Gestaltung erzielten seine Bilder eine meditative Wirkung. Ulrike Andersson 1953 Kultupreis der Stadt Karlsruhe 1958 Kulturpreis Badischer Künstler 1959 Teilnahme an der documenta II mit zwei Gemälden 1964 Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg
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