Die Thingstätte auf dem Heiligenberg
(um 1934)

Heute noch für Großveranstaltungen genutzt und neben dem Schloss und der Michaelsbasilika beliebtes Ziel vieler Heidelberg-Touristen, erfolgte die Grundsteinlegung der Thingstätte bereits am 30. Mai 1934 durch Gauleiter Robert Wagner und Oberbürgermeister Carl Neinhaus im Rahmen der Thingbewegung, die in den ersten Jahren nach der Machtergreifung Adolf Hitlers entstand. Das Heidelberger Stadtoberhaupt betonte in seiner Rede die mythische Bedeutung des „heiligen Berges" und sah aus dem „roten, blutfarbenen Sandstein [...] die volksnahe Stätte neuen Schauens und Hörens wachsen." Goebbels Auftritt nebst Fahnenwald, Uniformen, Musik und Riesenchor lockte bei der Einweihung angeblich über 20.000 Menschen auf die steinernen Zuschauerränge, eine Zahl, die bei späteren Sonnwendfeiern und Thingspielen nie mehr erreicht werden konnte.

Text: Frieder Hepp

weiter:  Februar 2003