Kunstwerk des Monats
August 2004

Heinrich Karl Brandt:
Prinzessin Maria Anna von Zweibrücken-Birkenfeld

Prinzessin Maria Anna war eine Nichte des Kurfürstenpaares Carl Theodor und Elisabeth Augusta von der Pfalz. Da die Ehe der beiden kinderlos blieb, wurde die am 18. Juli 1753 in Mannheim geborene Prinzessin von der Kurfürstin erzogen. Sowohl im Schwetzinger Schloss über den Räumen der Kurfürstin wie auch in Oggersheim besaß sie ein eigenes Appartement. Die zurückgezogene katholische Erziehung hatte allerdings zur Folge, dass Maria Anna menschenscheu und gesellschaftlich ungewandt erschien, was sie trotz ihrer Schönheit für einen glänzenden Hof unattraktiv machte.

So war sie schon 27 Jahre alt geworden, als das Kurfürstenpaar eingriff und eine Hochzeit mit dem am Mannheimer Hof erzogenen Prinzen Wilhelm von Birkenfeld-Gelnhausen arrangierte. Die Trauung fand am 30.1.1780 im Vorzimmer der Kurfürstin im Residenzschloss statt. Carl Theodor, der den jungen Prinzen liebte, stellte ihm die Landshuter Stadtresidenz als Wohnsitz zur Verfügung, um ihn nahe bei München zu wissen. Dort gebar Maria Anna ihrem Gemahl drei Kinder; darunter Prinzessin Elisabeth, später Gemahlin des napoleonischen Marschalls Berthier, und Pius, den Großvater der Kaiserin Sissi.
Am 17. August 1794 verstarb die Kurfürstin Elisabeth Augusta in Weinheim. In ihrem schon 1778 verfassten Testament hatte sie verfügt, dass das zwischen 1768 und 1780 in Straßburg hergestellte Tafelsilber an Maria Anna als Erbin zu gehen habe. Nach vielen Umwegen gelangte dieses als spektakulärer Ankauf 2002 ins Kurpfälzische Museum, wo es zu den glanzvollsten Ausstellungsstücken zu zählen ist.

Text: Carl Ludwig Fuchs

Prinzessin Maria Anna von Zweibrücken-Birkenfeld, die Erbin des "Kurpfälzischen Tafelsilbers" Öl auf Leinwand, 69,5 x 55,5 cm, Inv. Nr. G 28 (Sammlung Graimberg)
 
 
siehe auch: Sammlungsblatt
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