Kunstwerk des Monats
Juli 2007

Grenzstein No. 2 Studentenjagd

 

Wie lockte man im 17. Jahrhundert vermögende Studenten aus dem Ausland an die Heidelberger Universität? Indem man ihnen einen Jagschein zusammen mit der Immatrikulation in Aussicht stellte - allerdings nur für das sogenannte Niederwild, also die Jagd auf Hasen, Kaninchen und Rehe. Ob diese vom Kurfürsten Karl Ludwig am 28. Dezember 1655 vorgenommene "PR-Maßnahme" deutliche Früchte trug, ist nicht bekannt. Bekannt ist nur, dass 1671 den Medizinern und Theologen dieses Privileg bereits wieder entzogen wurde, "als welche beide Professionen sich zu solchem Weydwerck nicht wohl schicken".

Unter den Kurfürsten Karl Philipp und Karl Theodor wurde die Studentenjagd deutlich bestätigt. Ab 1746 durften auch die Theologen und Mediziner wieder jagen. Anno 1790 ließ Kurfürst Karl Theodor das Jagdrevier der Studenten mit neuen Grenzsteinen ausmarken, was der im Lapidarium des Kurpfälzischen Museums aufgestellte Grenzstein (Inv. Nr. PIG 82) bezeugt. Im Burghof der Tiefburg in Handschuhseim wurden in einer Fensternische an der südlichen Wehrmauer zwei weitere Steine dieser "Studentenjagd" eingemauert. Sie standen vorher am Stupfelgarten, Ecke Dossenheimer Landstraße und Mühlingstraße, und auch in Dossenheim hat man einen solchen Jagdstein nachträglich zur Erinnerung am Bach, in der Nähe vom Gasthaus zum Schwanen, eingemauert.

 

 

 

Sandstein, 175 x 35 x 26 cm, Handschuhsheim 1790, später Hirschgasse,
Inv. Nr. PIG 82

 
 
siehe auch:

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